Samira ist über die Regenbogenbrücke gegangen

Samira ist über die Regenbogenbrücke gegangen

Beitragvon Katzenbär » Mi 15. Mär 2017, 23:15

Hallo Ihr Lieben, es fällt mir schwer hier zu schreiben - aber ich will euch nur mitteilen, dass ich in Zukunft nur sporadisch hier mitlesen werde und ich wenn ich kann, Erfahrungen weiter gebe.
Es ist was fürchterliches passiert. Meine heißgeliebte Samira (nun leider schon 16 Jahre alt), hat in den letzten drei, vier Tagen nichts mehr gefressen. Getrunken hat sie noch. Sie magerte immer mehr ab, die Flanken sind zusammen gefallen, was ich aber auf ihr Alter gedeutet hatte. 16 Jahre alte Katzen, Menschenalter 80 Jahre, sind eben nicht mehr so attraktiv wie Jungspunte. Sorgen machte mir eben die Appeititlosigkeit, die ja immer mehr auf eine Abmagerung hin zeigte. Selbstverständlich bin ich zum Tierarzt. Wir hatten, was wieder fällig war, ein gesamtes Blutbild machen lassen (wegen CNI), hab Krallen schneiden lassen (Mieze wehrte sich wie ein Tiger, es ging nicht unblutig ab). Blutbild war grenzwertig o.k. Die Appeititlosigkeit machte mir Sorgen und sie verkroch sich immer mehr in mein Bett, verschlief fast den ganzen Tag (20 Stunden). Das alles deutete ich auf ihr Alter hin. Kot setzte sie in den letzten drei Tagen auch nicht mehr ab und erbrach ein paar Mal weißen Schaum. Klar, dachte ich, wenn nichts in den Magen kommt, kommt auch nichts raus, wie beim Menschen. Der Tierarzt meinte beim letzten Besuch der Blutabnahme, dass Samira sehr unter Zahnstein litt und die Zähne nicht mehr gut aussahen. Sie muss Schmerzen beim Fressen haben. Klar, wenn Menschen Zahnschmerzen haben essen sie auch nichts und sind unleidlich, wollen zufrieden gelassen werden.
Da ich aber gesehen habe, wie mein Liebling immer mehr abnimmt, die Flanken sind eingefallen und sie zu nichts mehr zu animieren war, entschied ich mich für eine Behandlung. Habe im Internet recherchiert, wie es aussieht mit 16 Jahre alten bzw. überhaupt alten Katzen sie in Narkose zu legen, wie hoch das Risiko ist. Ich war hin und her gerissen. Es ist ein sehr hohes Risiko. Ich musste mich also entscheiden zwischen verhungern lassen oder das Risiko einer Narkose einzugehen. Ich wollte sie auf keinen Fall leiden lassen. Schmerzen schon gar nicht und Durst und Hunger tun auch weh.
Ich machte also für heute einen Termin beim Tierarzt aus für eine Zahnsanierung (mein Gedanke war, wenn das überstanden ist, dann kann sie wenigstens wieder fressen). Sie aus dem wärmenden Bett geholt, mit mehr oder weniger Gewalt in den Tragekorb bekommen und dann ab zum Arzt. Er hatte sich sehr viel Mühe gegeben, es wurde vorher ein EKG gemacht, Herz und Fieber gemessen, Gewicht geprüft, die Laborwerte lagen ja vor (grenzwertig). Also haben wir uns entschieden und voller inbrunst gehofft, dass wir das richtige tun. Samira bekam die Betäubungsspritze. Ich hielt sie fest, sie sah mich an und sie drückte ihr Gesicht in meinen Pullover. Ich streichelte sie und sie wollte zu mir hoch.
Die Spritze wirkte langsam und der TA meinte, ich solle sie in die Tragebox legen. In der Box mauzte sie laut und sie übergab sich wieder, weißer Schaum, klar wird ihr schlecht, wie beim Menschen.
Als sie dann langsam einschlief, verließ ich sie. Ich sollte in zwei Stunden dann anrufen. Ich rief dann an und der TA meinte, alles o.k. sie können Samira abholen. Ich musste aber erst einmal zur Bank, um für mich die utopisch hohen Gebühren abzuheben. Der TA nimmt nur Bares. Also, Samira in ihrem Tragekorb, sie hatte die Augen halb hoffen, war aber noch weggetreten. Gut. Ich nahm mir ein Taxi, selbst hätte ich vor Aufregung nicht fahren können. Soviel Geld ausgegeben, dann ist es egal, leiste ich mir ein Taxi. Zu Hause angekommen, der TA meinte, wenn ein Tier aus der Narkose erwacht, ist es wie beim Menschen, dann hat er Migräne. Ich also, Jalousetten runter, den Tragenkorb geöffnet, unter den Couchtisch gestellt, einen Teller mit Wasser für die Erstversorgung hingestellt und den Fernseher auf Flüstersprache gestellt. Meine Mieze hätte also um ca. 20 Uhr das erste Nassfutter bekommen dürfen. Ich hätte es natürlich noch durch den Mixer gejagt. Alle 5 bis 10 Minuten schaute ich runter und sah, dass sie sich nicht bewegte und ich dachte, gut, alte Dame braucht länger, sie schläft ihre Narkose aus. Nach ungefähr 4 Stunden wurde es mir suspekt. Ich rief den TA an, und fragte, wie lange so eine Narkose anhalten kann? Er meinte, sie müsste eigentlich schon längst wach sein. Ich fasste sie an und hob den Deckel an. Sie war steif und kalt. Den Rest könnt ihr euch ja vorstellen.
Und hier endet meine Geschichte, Danke, dass ihr mir zugehört habt bzw. mitgelesen habt.
Mir zerreißt es das Herz, dass ich meiner wirklich heißgeliebten Fellmaus nicht bei ihrem letzten Weg Beistand leisten konnte. Ich hätte sie so gern im Arm gehalten und ihr die Wärme und den Beistand gegeben, die sie mir die ganzen 10 Jahre gegeben hatte. Ich hatte sie 2008 im Herbst aus einem Haushalt gekauft, es war Liebe auf den ersten Blick, sie war mein Ein und Alles. Ich hatte mein Leben auf dieses fellige Wundermittel eingerichtet - ich hätte alles für sie gegeben, wenn sie noch bei mir wäre. Morgen werden wir sie in meinem Garten, da, wo der Gartenkater wohnt, beerdigen.
Meine Sonne - mach's gut, du bleibst ewig in meinem Herzen
"Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie die Tiere behandelt." Mahatma Gandhi
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Re: Samira ist über die Regenbogenbrücke gegangen

Beitragvon admin » Do 16. Mär 2017, 06:35

Herzliches Beileid!

Was für eine traurige Geschichte. Du hast ihr helfen wollen und Dich richtig entschieden. Sie war nicht mehr stark genug. Du hast ihr Leben sicher nur geringfügig verkürzt und ihr Siechtum erspart.

Nach ein paar rabenschwarzen Tagen wird es Dir wieder besser gehen. Vielleicht holst Du Dir irgendwann einen neuen, liebenswerten Schützling ins Haus.

Mitfühlende Grüße

Euer admin
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Re: Samira ist über die Regenbogenbrücke gegangen

Beitragvon Katzenbär » Do 30. Mär 2017, 11:08

Hallo admin, ich danke Dir für die mitfühlenden Worte.
Ja, meine Zaubermaus fehlt mir an allen Ecken und Enden - sie ist noch überall präsent.
Ich denke, dass das nur Tierliebhaber nachempfinden können, die selbst eine schmerzhafte Trennung vom geliebten Tier mitgemacht haben.
Ich vermisse hier auch unsere alten Forenmitglieder - schade. Sie kannten Samira aus Beiträgen von mir.
Alles Gute hier im Forum - liebe Grüße Marla und ihre "Regenbogenmaus" :oops:
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