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von Ikara » Mi 30. Jul 2014, 14:40
Hallo liebe Forumsmitglieder,
ich habe in letzter Zeit so viel Pech mit meinen Katzen gehabt, jetzt sind es schon 3 Gräber innerhalb eines Jahres. Und ein weiteres wird sozusagen gerade geschaufelt .
Ich habe seit dem Jahr 2000 vom Tierschutz einen Kater, damals geschätzt ungefähr 4 Jahre, d. h. er ist jetzt so um die 18 Jahre alt. Und das sieht man auch. Er ist erblindet, er hört nicht mehr so gut und ist klapperdürr (früher war er ein 8-kg-Brummer). Er verliert viel Fell und sabbert, obwohl er keine Zähne mehr hat und akut auch keine Maulentzündung, die wurde bereits behandelt. Er hat auch des öfteren Anfälle von Demenz und läuft dann im Kreis herum und ist offensichtlich verwirrt. Aber: bis vor kurzem ging er noch überall hin, lief hinter einem her, kuschelte auf dem Schoß oder saß neben der Tastatur.
Aber seit ungefähr Anfang des Jahres bemerke ich, dass sein Lebensraum zusehens kleiner wird, er lebt jetzt (freiwillig!) eigentlich nur noch zwischen Futternapf, Katzenklo und Korb. Wenn ich ihn mit nach draußen nehme, sehe ich, dass er sehr unsicher ist und Streß hat. Aber: er frisst gut und ist nicht akut krank.
Ich bin so hin und hergerissen. Eigentlich weiß ich, dass ich ein Ende machen müsste, aber andererseits bringe ich es einfach (noch) nicht fertig, einen Termin beim TA zu machen. Irgendwie hoffe ich, dass ich eines morgens aufstehe und er gestorben ist.
Ich frage mich, ob er überhaupt noch Lebensqualität hat, so klein wie seine Welt geworden ist. Oder ob ihm das Leben doch noch gefällt und voreilig handeln würde. Mir ist klar, dass es nicht besser werden wird, eher schlechter. Ich würde ihm so gerne noch ein paar schöne Wochen gönnen, aber wären die schön für ihn?
Wie handhabt ihr das, wenn eure Katzen alt werden und soweit gesund ist, d. h. nicht eine Krankheit ein Einschläfern erfordert? Abwarten? Ein Ende machen? Ich kriege echt Pipi in den Augen, wenn ich nur an dieses Thema denke und an die Entscheidung, die mir bevorsteht.
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von Katzenbär » Mi 30. Jul 2014, 15:09
Hallo Ikara - verzweifle nicht, Dein Katerchen ist alt und dement, das heißt aber nicht, dass er sich quält oder krank ist. Ist doch beim alten Menschen auch so - die müssen ebenfalls mit Einschränkungen leben. Ich würde ihm die letzten Wochen oder evtl. Monate noch so schön wie möglich machen, er genießt doch seine vertraute Umgebung und Deine Nähe. 18 Jahre ist ein sehr stolzes Alter für eine Katze. Sobald Du aber merkst, dass er Schmerzen hat (Rückzug, Appetitlosigkeit, klägliches Mauzen etc), dann würde ich an Deiner Stelle mit ihm zu TA gehen. Jetzt wo Du geschrieben hast, er verliert Fell und sabbert, ohje, das macht unser Gartenkater auch. Seit einiger Zeit haart er emmens stark und sabbern tut er auch. Wir kennen sein Alter nicht, bestimmt auch schon weit über 10 Jahre. Aber wie schon geschrieben, gib Deinem Kater noch die Zeit, die er braucht...! Hilf ihm bei einigen Dingen (z.B. wenn er irgendwo raufspringen will oder er was nicht findet - nicht zurecht kommt) - eben wie beim alten Menschen, Handreichungen. Alles Gute.
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von Feline » Mi 30. Jul 2014, 16:14
Sicher belasten die hohen Temperaturen Deinen Kater zusätzlich. Solange er Appetit hat und sein KaKlo aufsucht, überwiegt sein Lebenswill immer noch. Sein Tag besteht hat nurmehr aus Schlafen - fressen und schlafen und diese Ruhe genießt er sicher.
Verwöhne ihn mit seinem Lieblingsfutter - auch wenn es möglicherweise nicht so ganz Deinem Futtervorstellungen entspricht.
ich weiß wie schwer es ist, sich mit dem Abschied auseinander zu setzen, aber ....
Liebe Grüße Feline
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von Mila » Mi 30. Jul 2014, 23:08
Ich kann deine Sorge vollkommen verstehen und mir kommen auch die Tränen wenn ich das nur lese. Jeder der mal solch einen Schmerz erlebt hat weiß wovon du sprichst. Solange keine Schmerzen bestehen lass ihn alt werden. Wie schon gesagt wurde, verwöhne ihn in vollen Zügen. Nimm ihn nur auf deinem Arm mit raus. Sonst scheint er nicht zu wissen wo er ist und bekommt Angst. Und sollte es doch irgendwann soweit sein, dass er über die Regenbogenbrücke gehen muss, dann lass ihn wenn möglich zuhause den Weg antreten. Viele Tierärzte kommen schon auf Nachfrage nach Hause. Mich zerreist immer die Vorstellung, dass man ein geliebtes Tier auf eine kalte Pritsche legen muss. Zuhause ist es doch schöner. Das Tier und man selber fühlt sich wohler, das überträgt sich in diesem Moment. Ich würde es nicht mehr anders machen. Doch man denkt selten darüber nach weil es einem ja auch Angst macht. So, jetzt muss ich mir mal ein Taschentuch holen....
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von Sofatiger » Do 31. Jul 2014, 19:30
Ich kann mich meinen Vorschreiberinnen nur anschließen. Mach deinem Kater das Leben auf seine alten Tage so schön wie möglich.
Liebe Grüße Siegfried
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von Sofatiger » Mo 4. Aug 2014, 21:17
Um das Thema noch einmal aktuell zu machen: Nachdem unser Peter, ein 8-jähriger EKH-Kater, im Verlauf der letzten Woche aus heiterem Himmel erschreckend - und vor allen Dingen mit erschreckender Geschwindigkeit - abgebaut hat (ursprünglich fast 6 kg sackte er im Verlauf von diesen nicht einmal sieben Tagen auf gerade noch 3,10 kg ab, wurde zudem apathisch und appetitlos), haben wir ihn heute von seinem Leiden erlösen lassen.  Was ich damit sagen will: Manchmal geht so etwas wirklich rasend schnell. Mir ging es in meinem Fall schlichtweg zu schnell, auch wenn ich durchaus Zeit genug (?) hatte, mich auf das Unvermeidliche einzustellen, und mich, viel wichtiger, von meinem geliebten Peter zu verabschieden.  Ich kann dir von daher nur ans Herz legen, die Zeit die dir mit deinem Kater noch bleibt, zu genießen.
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von Katzenbär » Mo 4. Aug 2014, 22:00
Ach Siggi, das zu lesen tut mir wirklich sehr leid  . Ich weiß nicht wie ich Dich trösten kann, aber vielleicht ersparte es Deinem Peterchen evtl. eine lange Leidenszeit. Aber soo schnell hat er abgebaut? Lass Dich unbekannter Weise drücken - hab einen Kloß im Hals  LG Marla 
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von Sofatiger » Di 5. Aug 2014, 21:03
Danke, liebe Marla, für deine mitfühlenden Worte. Ja, das mit dem abbauen ging echt rasant. Hätte ich nicht gedacht. :/
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von Aisha » Do 7. Aug 2014, 01:06
Also ich habe ja meine Aisha auch im Mai einschläfern lassen müßen. Ich hatte sie fast 20 jahre und sie war am Schluß auch sehr krank. Sie hatte Nierenprobleme,Rüdkenschmerzen und Anzeichen von Demenz. Ich hatte den Tierarzt direkt wegen Einschläfern gefragt und der meinte Alter allein sei kein Grund und die Zipperlein könne man ja behandeln. Da ich in der Altenpflege arbeitete konnte ich ihm nur recht geben. So verwöhnte ich sie nach Strich und Faden doch schon an Sillvester hatte ich das Gefühl das das mein letzter Jahreswechsel mit ihr war. Ich sah ihr immer wieder in die Augen. Ich kanns nicht erklären aber in den Augen sah ich schon immer ob einschläfern ja oder nein. Schließlich wurde es im Mai schlimmer,habe es euch ja beschrieben. Ich sah ihr wieder in die Augen und da war kein Glanz mehr,kein Leben nur noch Leid. Und so ließ ich es geschehen. Obwohl ich während des Einschläferns Rotz und Wasser heulte wurde ich als sie ruhiger wurde auch gelassen. Ich spürte den Frieden den sie nun empfand. Ich ließ bis zum Ende des Prozesses nochmal alles Revue passieren und merkte wir hatten 19 einhalb schöne Jahre jetzt allerdings war es nicht mehr schön und da wo sie jetzt ist geht es ihr gut. Glaub mir jeder Katzenbesitzer spürt es tief in sich drin wann es Zeit ist. Dein Herz wird Dich leiten und Du wirst instiktiv wissen jetzt ist es so weit! Ich wünsche es Dir!
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