Wo fange ich an
Es war einmal eine berufstätige Hausfrau wie viele, mit einem Kater und mit Haaren auf der Butter. Die Welt war noch schwarzweiss und die Gummistiefel aus Holz......
Quatsch, so fangen Märchen an, und ihr wollt doch wissen was Wirklichkeit ist.
Katzen gehörten schon zu unserer Familie, da waren Computer noch kein Allgemeingut und die Digicams vermutlich noch nicht erfunden. Die ersten Schritte in die Katzenwelt im WWW machte ich unter Anleitung meiner Tochter, vor gut zehn Jahren, mit der damals üblichen Forenplauderei, und ich lernte so die ersten Katzianer ausserhalb unserer kleinen Stadt kennen. Man tauschte sich aus, irgendwann dann auch mit Fotos, Paula und später auch Lilly zogen bei der inwischen auf eigenen Füßen stehenden Tochter ein, und wir bastelten uns unsere erste Homepage.
Als Donna nach dem Tod des Zwergpanthers wieder kätzische Gesellschaft bekommen sollte nahmen wir die Digi mit ins Tierheim, um die Internetfreunde am Geschehen teilhaben zu lassen. Bei der Gelegenheit wurde S. gefragt, ob sie denn auch Fotos von den anderen Tieren dort machen könnte, für die TH-Seite. Die Webmasterin hatte aus beruflichen Gründen umziehen müssen und konnte nicht mehr so oft vor Ort sein. Nach einer Weile habe ich diese Aufgabe - und Lilly und Paula - übernommen, mal wieder war "berufliche Mobilität" der Grund, und ich habe nicht nur knipsomatiert sondern auch "draussen" von unseren Schützlingen erzählt.
Was aus meinen Fotos wird könnt ihr anschauen, wenn ihr unsere Vermittlungsbereiche anklickt. Viele Bilder dort sind von mir.
Ohne Internetpräsenz hat man heute keine Chance mehr, also gehen wir
raus. Man liest im WWW mittlerweile viel, eigene (oft schlechte) Erfahrungen und Pauschalverurteilungen ohne dass die wirklichen Verhältnisse gekannt werden. Darum versuchen wir, Einblick in unsere Arbeit zu geben.
Seit gut zwei Jahren bin ich als Kassenführerin für die spärlichen Finanzen verantwortlich und arbeite neben dem Fotojob viel im Hintergrund.
Immer mehr Tiere brauchen Hilfe, und die Belastungen für die Mitarbeiter sind groß. Sie erleben oft das Leid ihrer Schutzbefohlenen, hören
erklärende Geschichten die sie so hinnehmen müssen (Abgabegründe) und werden auch mit vielen menschlichen Schicksalen konfrontiert. Aber es ist immer tierwürdiger, die armen Geschöpfe aufzunehmen, als dass sie ausgesetzt oder sogar getötet werden. Oft die angedrohte Konsequenz. Oder die "guten Taten" wenn ein Tier vor dem Tierheim angebunden bzw. über den Zaun geworfen wird. Haben wir alles schon erlebt. Im Sinne des Gesetzes hat dann der Besitzer sein Eigentum aufgegeben und keine öffentliche Instanz ist mehr finanziell verantwortlich, ist Tierschutz-Sache.
Ich habe hier im Forum schon ein bisschen quergelesen, und vieles kam mir bekannt vor. Alte oder kranke Tiere, die wahrscheinlich niemals mehr eine Chance auf Vermittlung haben. Auch sie brauchen ein Zuhause, und das finden sie dann solange sie es brauchen bei uns, aber irgendwann ist das Boot voll. Wir kriegen es bis jetzt anders hin, aber ich glaube nicht, dass wir in Deutschland noch lange auf Verhältnisse wie in anderen Ländern warten müssen. Wenn immer mehr Tierschützer aufgeben müssen wird wohl auch die Entsorgung/Tötung beginnen, Grundgesetz hin oder her.