Katzenforum.de

Guten Morgen ihr Lieben,

die meisten von euch werden es wahrscheinlich noch nicht wissen (woher denn auch? ), und manche mögen mich vielleicht auch dafür verurteilen (hab ich doch bereits genügend eigene Katzen. Zu meiner Verteidigung möchte ich jedoch anmerken, dass der Anlass, der den Ausschlag zu dieser Entscheidung gab, ein recht dringlicher war), aber ich habe seit gestern noch einmal Zuwachs bekommen: Einen kastrierten, etwa 6-jährigen Hauskater (Einzelkater). Dessen Frauchen ist leider vor einigen Tagen überraschend verstorben, sodass deren erwachsener Sohn, welcher zufälligerweise auch in meiner Mittelaltergruppe ist, nun ganz schnell ganz dringend einen guten Platz für das Tier finden musste, da der Vermieter gestern mit der Entrümpelung der Wohnung begonnen hat, die Katze dort also nicht mehr länger bleiben konnte. Die andere "Alternative" wäre nur das Tierheim gewesen.

Ja, soweit einmal zu den Hintergründen. Nun zu meinem eigentlichen "Anliegen": Da hier ja öfter einmal die Frage nach der Vergesellschaftung auftaucht (und der Anlass bei mir ja sowieso gerade wieder gegeben ist), habe ich mir gedacht, nehme ich dies (sprich die Integration in eine Großgruppe) einmal zum Beispiel, wie so eine Katzenintegration von statten gehen KANN. So müssten "Neulinge" sich nicht ständig durch's halbe Forum wühlen, sondern hätten im Idealfall sämtliche Fragen auf einen Schlag beantwortet.
Aus diesem Grunde auch sind (sachliche) Kommentare zu dem Thema nicht nur erlaubt, sondern sogar erwünscht.

LG
Siggi

So, nach dieser "Einleitung" geht's hier jetzt endlich richtig los.

Titel: Die Integration von Felix (6-jähriger, bislang allein lebender Hauskater, vermutl. EKH) in meine "Großgruppe" (16 Katzen, davon 11 Freigänger und 5 Hauskatzen)

- Erster Tag (Donnerstag der 31. Mai) -

Heute Nachmittag ist Felix (endlich muss man fast schon sagen) bei mir eingezogen. Leider war ich bei seiner Ankunft nicht dabei, sodass ich nicht sagen kann, wie genau er sich in denn den ersten Stunden verhalten hat. Ich weiß nur soviel: Als ich gegen 17 Uhr wieder nach Hause kam, hatte Felix, der für's erste einmal in unser Badezimmer im oberen Stock "gezogen" ist, wo er sich jetzt erst einmal ein bisschen einleben darf, ehe wir ihn dann langsam aber sicher mit den anderen Katzen zusammenführen, sich bereits in einem der dort stehenden KaKlo's "verschanzt", von wo aus er ängstlich seine neue Umgebung beobachtete. Nach einem kurzen Blick ins Zimmer meinerseits, haben wir ihn dann erst einmal komplett in Ruhe gelassen und erst am späten Abend wieder nach ihm geschaut - und ihn schon in der Badewanne angetroffen. Felix hatte unsere Abwesenheit also genutzt, einige erste vorsichtige Erkundungen anzustellen.

Probeweise habe ich ihm dann einmal vorsichtig meine Hand zum dran schnuppern entgegengehalten und siehe da: Nach anfänglichem Zögern und misstrauischem Geschnuppere hat mir der Dicke (und er ist wirklich dick) doch tatsächlich sein Köpfchen entgegengestreckt, dass ich ihn vorsichtig streicheln konnte. Dabei hat er geschnurrt wie ein kleiner Weltmeister (ob aus Angst = zur eigenen Beruhigung oder aber vor Zufriedenheit vermag ich jedoch nicht mit 100 %-iger Sicherheit zu sagen).
Nach dieser ersten kurzen Kontaktaufnahme habe ich ihn dann aber erst einmal wieder seine Ruhe gelassen und erst vorhin wieder nach ihm geschaut.

- 2. Tag (Freitag 1. Juni) -

Felix ist (verständlicherweise) noch immer seehr ängstlich in meiner/unserer Gegenwart, weswegen es bis auf freundliches gegenseitiges Augenzwinkern, um zu zeigen, dass man in Frieden kommt, bislang noch keine weitere Kontaktaufnahme gab. Alleine fühlt er sich inzwischen allerdings schon sicher genug, das Badezimmer zu erkunden.

P. S.

Wie ich gestern Abend übrigens noch erfahren habe, war Felix nach dem Tod seines Frauchens bereits fast 1 Woche lang allein in der Wohnung. Natürlich wurde er aber regelmäßig gefüttert.

Ach Gott, der Arme kleine Kerl!
Echt schlimm, erst verstirbt seine einzige Bezugsperson, dann bleibt er eine ganze Woche alleine und wird nur gefüttert... und dann muss er in eine völlig neue, völlig fremde Umgebung, die nach anderen Katzen riecht.
Da hast Du Dir ganz schön was vorgenommen: Einen Kater der bislang 6 Jahre in "Einzelhaft" (sorry für den harten Ausdruck - aber ich persönlich empfinde das so, KEINE Katze sollte so gehalten werden) in Deine bestehende Truppe zu integrieren ! Er weiß ja gar nicht mehr wie man sich mit anderen Katzen verständigt, sprich, er muss ja seine eigene Sprache wieder neu lernen!

Hm, hilfreiche Tipps? Ähm, da gibts einen Blog, warte ich such grad mal....



...gefunden http://haustierwir.blogspot.de/2011/03/katzen-zusammenfuhren.html

Ein generell sehr interessanter Blog, ihr Verhalten Menschen gegenüber lässt manches Mal etwas zu wünschen übrig - aber von Katzen hat sie definitiv Ahnung!

Ich wünsche Dir und Deiner Truppe und dem armen Felix (der es im ganzen Unglück jetzt aber doch glücklich getroffen hat, dass er bei DIR einziehen darf!) von Herzen eine harmonische Zusammenführung.

aber die Zusammenführung wird sicherlich gelingen. Und dann ist es doch ganz toll

Danke ihr beiden, ihr seid wirklich lieb.

Nachtrag

Felix hat sich heute übrigens das erste Mal so richtig streicheln lassen. Fast 15 Minuten lang haben wir drei Menschen (meine Patentante, mein Bruder und ich) heute Nachmittag mit ihm geschmust, ihn gekrault und "bespaßt". Und Felix fand das natürlich gaanz toll, ist allen um die Beine gestrichen, hat Köpfchen gegeben und sich auf den Rücken geworfen und Leckerlis und Bällchen gejagt und hat dabei wieder die ganze Zeit geschnurrt wie ein Weltmeister.

Gerade vorhin war ich übrigens erst wieder zu einer ausgiebigen Schmusestunde drinnen (wobei entweder ich oder aber mein Bruder natürlich auch über den Tag verteilt immer wieder für ein paar Minuten vorbeischauen und ihn streicheln und/oder mit ihm spielen). Und auch da hat er sich wieder wie dolle gefreut und geschnurrt und sich auf dem Boden gewälzt und schien beinahe schon ein wenig enttäuscht, als ich dann wieder gegangen bin.

Hallo Siggi, ja - diese Verhaltensweise kommt mir bekannt vor. Aber erstmal muss ich Dir ein großes Lob aussprechen, dass Du den armen Felix in Deine Obhut genommen hast. Besser hätte er es gar nicht treffen können. Wie AngelicWitch schon schrieb, es ist schon schlimm was der kleine Kerl (der kleine Brummer???) so mitmachen musste. Aber nun hat er eine schöne Zukunft.
Nochmal die Verhaltensweise, genauso hat unser Panther damals im Garten uns ausgesucht und sich so verhalten. Erst gaaaanz vorsichtig, ängstlich, schnuppern, Köpfchen geben, um die Beine streichen und auf den Rücken legen. Ich bin heute noch der Meinung, dass seine Dosis verstorben sind und er bei uns in der Gartenkolonie ausgesetzt wurde. Denn, wenn jemand "schwarze Kleidung" an hatte oder im TV ein schwarzes Auto zu sehen war, flitzte er weg. Wie das Katzen sehen, kann ich nicht sagen - aber es war so. Katzen haben ein Gespür für tierliebe Menschen - und ich denke das "dein" Felix schnell Vertrauen fasst.
Jedenfalls wünsche ich es Dir - ihm natürlich auch und dass er bald zu der anderen Rasselbande kann.
Alles Gute Euch - LG Marla

Huhu Siggi,

auch von mir Hochachtung vor deinem Mut, einen Einzelkater in deine Gruppe integrieren zu wollen. Das kann schließlich leider auch sehr viel Unruhe in deine Gruppe bringen.

Ich drücke dir und Felix ganz feste die Daumen, das es gelingen möge.

Und hoffe nebenher noch, das er nicht zu sehr ein Trauma vom Alleinesein bekommen hat. Wir hatten letztes Jahr leider zwei solche "Fälle", die nach Umzug einfach zurückgelassen wurden. Und beide waren stark traumatisiert.