Katz & Kind

Hallo zusammen 
Wir, also meine 9-jährige Tochter und ich, haben im Dezember einen ca. 1-jährigen Kater (kastriert, geimpft, getestet, gechipt etc.) aus dem Tierschutz von Sardinien aufgenommen.
Ursprünglich hatten wir uns für ein Tier aus unserem Wohnort entschieden, welches aber nicht mehr zur Vermittlung stand. Alternativ bekamen wir Fotos von jetzt unserem Kater mit der Frage, ob wir ihm nicht die dringend benötigte Chance auf ein gutes Leben geben könnten. Er lebe in einer größeren Katzengruppe, in der er sich jedoch überhaupt nicht wohl fühle (weil er von allen anderen Katzen gemobbt würde), er wolle partout ins Haus und gar nicht draußen sein (was ihm aber die Pflegestelle auf Sardinien nicht ermöglichen könne). Desweiteren sei er überaus lieb, verschmust und menschenbezogen und könnte für uns ideal sein.
Meine Bedenken, ein Tier aufzunehmen, ohne dass sich beide Seiten vorher wenigstens einmal beschnuppern können, wurden als unnötig weggewischt. Die Adoptanten seien so froh und dankbar über ein schönes Zuhause mit ganz viel Liebe, dass wir bestimmt niemals bereuen würden, ihm diese Chance gegeben zu haben.
Selbstverständlich wollte ich vorab alles Wichtige klären, wie z.B. Ist es überhaupt möglich und so sinnvoll eine frei geborene Straßenkatze dann (vertraglich vorgegeben) ausschließlich in der Wohnung zu halten, selbst wenn diese groß ist? Und vor allem: wie sieht es mit der Kinderkompatibilität aus? Was, wenn er keine Kinder ausstehen kann - weil er vielleicht schlechte Erfahrungen gemacht hat. Bekanntlich wird der Tierschutz gerade in den südlichen Ländern ja nicht sooooo hoch gehalten... Wenn er nun bei uns einzieht, und wir finden ihn ganz toll, aber er uns im Umkehrschluss vielleicht überhaupt nicht leiden kann? Was dann??? Es gab viele Fragen. Und die Antwort, man lasse uns in keiner Lage alleine. Selbstverständlich würde man Lösungen finden. Aber dies würde sowieso nicht nötig sein.
Nach vielem Hin und Her, Telefonaten und Mailverkehr war es entschieden: Der Kater brauchte noch einen Flugpaten und dann würde er bei uns einziehen. Wochenlang bereiteten wir alles vor, bauten die ganze Wohnung um, kauften ein, bastelten und nähten - alles für die Katz
Dann, Ende Dezember, war es endlich soweit. Der überaus hübsche und charmante schwarze Kerl zog in unsere Wohnung und sofort in unsere Herzen ein. Von Fremdeln überhaupt keine Spur. Im Gegenteil. Diese Menschenbezogenheit war so groß, dass es schon fast lästig wurde, weil man ihn ununterbrochen (!) auf dem Arm, am Hals und am besten Wange an Wange an sich kleben hatte. Er verfolgte uns auf Schritt und Tritt, meistens schreiend. Die Vorstellung beim Tierarzt, ob denn auch wirklich alles in Ordnung war, ergab schon die Warnung: Der ist übermäßig selbstbewußt und dominant, mit dem werden Sie unter Umständen auch viel Ärger haben können... Aber es lief alles prima. Ein bißchen aufdringlich, aber niedlich und sooooo schmusig unser kleiner Mann.
Seit der 3. Woche schien er sich dann etwas mehr zuhause zu fühlen: er blieb schon mal alleine in einem Raum zurück und schlief oder döste entspannt, und die Schreierei wurde weniger. Außerdem haben wir ein bißchen mit Clickern angefangen, weil ich den Eindruck habe, er ist ziemlich clever und lernt schnell.
Allerdings hat er sein Verhalten meiner Tochter gegenüber verändert. Seine Interaktion mit ihr sind aggressiv. Bei mir macht er das nicht. Ich rede auch nicht von rabiatem rauhem Katerspiel, sondern er geht sie teilweise richtig an, kratzt und beißt, obwohl er beim Spielen immer schön Krallen und Zähne "beiseite" läßt. Hat er etwas ausgefressen und wird von mir gemaßregelt, läßt er es umgehend an meiner Tochter aus. Es ist nichts vorgefallen, das ihn verschreckt, verstört, geängstigt oder verärgert haben könnte. Meine Tochter ist ihm gegenüber eher zu zaghaft, ruhig und freundlich, weil sie ihn nicht schimpfen will und schon überhaupt nicht wehtun. Ich vermute, da liegt auch in etwa der Knackpunkt: weil sie sich nicht gegen ihn behauptet, spielt er sich auf, versucht zu dominieren und nutzt ihre - durch die Attacken immer größer werdende Unsicherheit - gnadenlos aus.
Die häusliche Situation ist inzwischen so, dass ich - wenn Kind aus dem Haus - bis auf einige abenteuerliche Kletter- und Umdekorieraktionen... - einen ruhigen Vormittag mit ihm verbringe, an dem er meistens irgendwo chillt, am besten so, dass er mich ständig im Blick hat. Kaum ist meine Tochter zuhause, fängt er an, sie zu drangsalieren. Sie verbringt nun schon die meiste Zeit isoliert in ihrem Zimmer und ist traurig, weil sie meint, der Kater mag sie nicht.
Ich habe mich nun tagelang durch das gesamte Internet gelesen und viele Telefonate geführt. Und ich habe dabei die abenteuerlichsten bis gruseligsten Vorschläge erhalten, von hungern lassen über ins Bad einsperren und dort leben lassen, bis hin zu Psychopharmaka zum Ruhigstellen oder Psychotherapie war so ziemlich alles dabei.
ICH bin der Meinung: Er fühlt sich hier bei uns wohl, aber ihm fehlen die anderen Katzen und vor allem der Freilauf! Ich bin nach wie vor überzeugt, dass man eine freie Straßenkatze nicht einfach in der Wohnung halten kann. Ich denke auch, dass das eingeschüchterte Verhalten meines Kindes noch zusätzlich Wasser auf seine pubertären Mühlen schüttet. Grundsätzlich mag ich auch nach dieser kurzen Zeit nicht behaupten, das Tier hasse Kinder und ich weigere mich zu meinen, er sei "böse".
Ein langes Telefonat mit dem Tierheim hier vor Ort (nicht, weil ich ihn abgeben wollte, sondern weil ich dachte, die können mir vielleicht raten wie man mit solchen Tieren ohne bekannte Vorgeschichte am besten umgeht bzw. wie ich Kind und Kater zusammenführe) hat mir Mut und Hoffnung gegeben, dass sein Verhalten durchaus Katzenart ist und wohl in keinster Weise negativ zu werten ist.
Natürlich wollen wir ihm nach wie vor seine Chance geben, hier bei uns endlich das wohlverdiente schöne Leben zu führen! Egal, was er anstellt und wie er sich beträgt - wir haben ihn lieb und möchten ihn nicht wieder hergeben.
Der einzige Grund, mich von ihm wieder zu trennen, wäre, wenn sich herausstellt, dass er hier nicht glücklich wäre und wir nicht die richtige Familie für ihn sind. Wenn er auf einen Bauernhof o.Ä. müsste, wo er wieder frei sein und jagen könnte.
Ich schreibe HIER diesen ganzen Roman, weil ich hoffe, dass hier vielleicht Leute sind, die mir guten Rat geben können, wie ich mein Kind und den Kater zusammen bringen kann. Ich erkläre ihr immer wieder sein Verhalten, ich zeige ihr auf bzw. leite sie an, ihn zu lesen (er macht wunderbar viel mit seiner Mimik und läßt ganz einfach erkennen, wie er drauf ist). Sie hat ihn sehr ins Herz geschlossen. Sie gibt ihm das Futter und spielt mit ihm. Wir haben Tage ohne Vorkommnisse. Aber wenn er dann umspringt und sie anfällt und beißt, dann erschrickt sie jedes Mal auf's Neue und bekommt auch Angst vor ihm. Eine Spirale entwickelt sich da, die ich unterbrechen möchte.
Der Tierarzt meint, er habe sich meine Tochter als Mobbingopfer ausgeguckt, und daran würde sich auch nichts mehr ändern. Ich müsse beizeiten agieren, um mein Kind zu schützen.
Natürlich geht mir die Sicherheit meiner Tochter über alles!
Aber ich möchte nicht zu früh die Flinte ins Korn werfen.
Immerhin haben wir die Verantwortung für den Kater übernommen.
Der hatte nicht darum gebeten zu uns umgetopft zu werden.
Ich würde jetzt generell warten wollen, bis die vertragliche Probezeit rum ist, und ihm dann Freigang gewähren. Sollte das allein nicht reichen, würde ich eher über Katzengesellschaft nachdenken, als ihn abzugeben.
Erst einmal wollen wir alles versuchen, ihn zu integrieren.
Für Vorschläge wäre ich echt dankbar!!!
Vielen Dank schon mal für's bis zu Ende lesen......................

Wir, also meine 9-jährige Tochter und ich, haben im Dezember einen ca. 1-jährigen Kater (kastriert, geimpft, getestet, gechipt etc.) aus dem Tierschutz von Sardinien aufgenommen.
Ursprünglich hatten wir uns für ein Tier aus unserem Wohnort entschieden, welches aber nicht mehr zur Vermittlung stand. Alternativ bekamen wir Fotos von jetzt unserem Kater mit der Frage, ob wir ihm nicht die dringend benötigte Chance auf ein gutes Leben geben könnten. Er lebe in einer größeren Katzengruppe, in der er sich jedoch überhaupt nicht wohl fühle (weil er von allen anderen Katzen gemobbt würde), er wolle partout ins Haus und gar nicht draußen sein (was ihm aber die Pflegestelle auf Sardinien nicht ermöglichen könne). Desweiteren sei er überaus lieb, verschmust und menschenbezogen und könnte für uns ideal sein.
Meine Bedenken, ein Tier aufzunehmen, ohne dass sich beide Seiten vorher wenigstens einmal beschnuppern können, wurden als unnötig weggewischt. Die Adoptanten seien so froh und dankbar über ein schönes Zuhause mit ganz viel Liebe, dass wir bestimmt niemals bereuen würden, ihm diese Chance gegeben zu haben.
Selbstverständlich wollte ich vorab alles Wichtige klären, wie z.B. Ist es überhaupt möglich und so sinnvoll eine frei geborene Straßenkatze dann (vertraglich vorgegeben) ausschließlich in der Wohnung zu halten, selbst wenn diese groß ist? Und vor allem: wie sieht es mit der Kinderkompatibilität aus? Was, wenn er keine Kinder ausstehen kann - weil er vielleicht schlechte Erfahrungen gemacht hat. Bekanntlich wird der Tierschutz gerade in den südlichen Ländern ja nicht sooooo hoch gehalten... Wenn er nun bei uns einzieht, und wir finden ihn ganz toll, aber er uns im Umkehrschluss vielleicht überhaupt nicht leiden kann? Was dann??? Es gab viele Fragen. Und die Antwort, man lasse uns in keiner Lage alleine. Selbstverständlich würde man Lösungen finden. Aber dies würde sowieso nicht nötig sein.
Nach vielem Hin und Her, Telefonaten und Mailverkehr war es entschieden: Der Kater brauchte noch einen Flugpaten und dann würde er bei uns einziehen. Wochenlang bereiteten wir alles vor, bauten die ganze Wohnung um, kauften ein, bastelten und nähten - alles für die Katz

Dann, Ende Dezember, war es endlich soweit. Der überaus hübsche und charmante schwarze Kerl zog in unsere Wohnung und sofort in unsere Herzen ein. Von Fremdeln überhaupt keine Spur. Im Gegenteil. Diese Menschenbezogenheit war so groß, dass es schon fast lästig wurde, weil man ihn ununterbrochen (!) auf dem Arm, am Hals und am besten Wange an Wange an sich kleben hatte. Er verfolgte uns auf Schritt und Tritt, meistens schreiend. Die Vorstellung beim Tierarzt, ob denn auch wirklich alles in Ordnung war, ergab schon die Warnung: Der ist übermäßig selbstbewußt und dominant, mit dem werden Sie unter Umständen auch viel Ärger haben können... Aber es lief alles prima. Ein bißchen aufdringlich, aber niedlich und sooooo schmusig unser kleiner Mann.
Seit der 3. Woche schien er sich dann etwas mehr zuhause zu fühlen: er blieb schon mal alleine in einem Raum zurück und schlief oder döste entspannt, und die Schreierei wurde weniger. Außerdem haben wir ein bißchen mit Clickern angefangen, weil ich den Eindruck habe, er ist ziemlich clever und lernt schnell.
Allerdings hat er sein Verhalten meiner Tochter gegenüber verändert. Seine Interaktion mit ihr sind aggressiv. Bei mir macht er das nicht. Ich rede auch nicht von rabiatem rauhem Katerspiel, sondern er geht sie teilweise richtig an, kratzt und beißt, obwohl er beim Spielen immer schön Krallen und Zähne "beiseite" läßt. Hat er etwas ausgefressen und wird von mir gemaßregelt, läßt er es umgehend an meiner Tochter aus. Es ist nichts vorgefallen, das ihn verschreckt, verstört, geängstigt oder verärgert haben könnte. Meine Tochter ist ihm gegenüber eher zu zaghaft, ruhig und freundlich, weil sie ihn nicht schimpfen will und schon überhaupt nicht wehtun. Ich vermute, da liegt auch in etwa der Knackpunkt: weil sie sich nicht gegen ihn behauptet, spielt er sich auf, versucht zu dominieren und nutzt ihre - durch die Attacken immer größer werdende Unsicherheit - gnadenlos aus.
Die häusliche Situation ist inzwischen so, dass ich - wenn Kind aus dem Haus - bis auf einige abenteuerliche Kletter- und Umdekorieraktionen... - einen ruhigen Vormittag mit ihm verbringe, an dem er meistens irgendwo chillt, am besten so, dass er mich ständig im Blick hat. Kaum ist meine Tochter zuhause, fängt er an, sie zu drangsalieren. Sie verbringt nun schon die meiste Zeit isoliert in ihrem Zimmer und ist traurig, weil sie meint, der Kater mag sie nicht.
Ich habe mich nun tagelang durch das gesamte Internet gelesen und viele Telefonate geführt. Und ich habe dabei die abenteuerlichsten bis gruseligsten Vorschläge erhalten, von hungern lassen über ins Bad einsperren und dort leben lassen, bis hin zu Psychopharmaka zum Ruhigstellen oder Psychotherapie war so ziemlich alles dabei.
ICH bin der Meinung: Er fühlt sich hier bei uns wohl, aber ihm fehlen die anderen Katzen und vor allem der Freilauf! Ich bin nach wie vor überzeugt, dass man eine freie Straßenkatze nicht einfach in der Wohnung halten kann. Ich denke auch, dass das eingeschüchterte Verhalten meines Kindes noch zusätzlich Wasser auf seine pubertären Mühlen schüttet. Grundsätzlich mag ich auch nach dieser kurzen Zeit nicht behaupten, das Tier hasse Kinder und ich weigere mich zu meinen, er sei "böse".
Ein langes Telefonat mit dem Tierheim hier vor Ort (nicht, weil ich ihn abgeben wollte, sondern weil ich dachte, die können mir vielleicht raten wie man mit solchen Tieren ohne bekannte Vorgeschichte am besten umgeht bzw. wie ich Kind und Kater zusammenführe) hat mir Mut und Hoffnung gegeben, dass sein Verhalten durchaus Katzenart ist und wohl in keinster Weise negativ zu werten ist.
Natürlich wollen wir ihm nach wie vor seine Chance geben, hier bei uns endlich das wohlverdiente schöne Leben zu führen! Egal, was er anstellt und wie er sich beträgt - wir haben ihn lieb und möchten ihn nicht wieder hergeben.
Der einzige Grund, mich von ihm wieder zu trennen, wäre, wenn sich herausstellt, dass er hier nicht glücklich wäre und wir nicht die richtige Familie für ihn sind. Wenn er auf einen Bauernhof o.Ä. müsste, wo er wieder frei sein und jagen könnte.
Ich schreibe HIER diesen ganzen Roman, weil ich hoffe, dass hier vielleicht Leute sind, die mir guten Rat geben können, wie ich mein Kind und den Kater zusammen bringen kann. Ich erkläre ihr immer wieder sein Verhalten, ich zeige ihr auf bzw. leite sie an, ihn zu lesen (er macht wunderbar viel mit seiner Mimik und läßt ganz einfach erkennen, wie er drauf ist). Sie hat ihn sehr ins Herz geschlossen. Sie gibt ihm das Futter und spielt mit ihm. Wir haben Tage ohne Vorkommnisse. Aber wenn er dann umspringt und sie anfällt und beißt, dann erschrickt sie jedes Mal auf's Neue und bekommt auch Angst vor ihm. Eine Spirale entwickelt sich da, die ich unterbrechen möchte.
Der Tierarzt meint, er habe sich meine Tochter als Mobbingopfer ausgeguckt, und daran würde sich auch nichts mehr ändern. Ich müsse beizeiten agieren, um mein Kind zu schützen.
Natürlich geht mir die Sicherheit meiner Tochter über alles!
Aber ich möchte nicht zu früh die Flinte ins Korn werfen.
Immerhin haben wir die Verantwortung für den Kater übernommen.
Der hatte nicht darum gebeten zu uns umgetopft zu werden.
Ich würde jetzt generell warten wollen, bis die vertragliche Probezeit rum ist, und ihm dann Freigang gewähren. Sollte das allein nicht reichen, würde ich eher über Katzengesellschaft nachdenken, als ihn abzugeben.
Erst einmal wollen wir alles versuchen, ihn zu integrieren.
Für Vorschläge wäre ich echt dankbar!!!
Vielen Dank schon mal für's bis zu Ende lesen......................
