Benötige Rat bzgl. ehemaligem Freigänger

Benötige Rat bzgl. ehemaligem Freigänger

Beitragvon Ruby » Mi 6. Sep 2017, 04:48

Hallo zusammen!
Bin noch ganz neu hier und sehr froh, mich angemeldet zu haben, hier gibt es wirklich Interessante Themen! :)

Muss euch auch gleich um Rat bitten ;)
Mein Partner und ich haben nun 7 Jahre in einer Wohnung gelebt, im Erdgeschoss mit Garten. Gleich zu Anfang haben wir regelmäßig Besuch von einem lieben, gesprächigen Kater erhalten. Leider sah dieser gar nicht gut aus, entzündete Augen, abgemagert, Würmer am Hintern, etc.… Er gehörte einem Nachbarn, dessen kleiner Sohn allergisch auf ihn reagierte und er deshalb nicht mehr in die Wohnung durfte. Nicht mal bei -10 Grad. Nach dem Motto „die Nachbarn werden sich schon kümmern“ > :evil: :(
Also haben wir nach Rücksprache mit diesem **** (entschuldigt mich) den Kleinen adoptiert. Haben erfahren, dass der Kater schon 10 Jahre dort wohnte.
Nun mussten wir nach 7 Jahren leider umziehen und haben den Kater schweren Herzens aus seiner gewohnten Umgebung gerissen. Das bricht mir immer noch das Herz.. Mit seinen nun 17 Jahren hört und sieht er schon etwas schlechter und rauszugehen war ihm schon seit längerem nicht mehr geheuer. Schreckhaft, Angst vor anderen Katzen, Herzprobleme,… Lieber Drinnen im gemütlichen Sessel liegen. Ein richtiger Senior halt.
In der neuen Wohnung gibt es leider keine Möglichkeit, ihn rauszulassen, zwar Balkon, aber 1. Stock und unten eine Hauptstraße, wo regelmäßig Katzen überfahren werden .. Und ich glaube, er würde sich auch nicht mehr zurecht finden.. :cry:
Nun, einen Monat später, macht er so wie es aussieht, seinen 2. Frühling durch… Der alte, senile Kater, der nur noch dran liegt und sich nicht bewegen mag, springt plötzlich herum, spielt, maunzt und tollt wieder wie ein junger Kater. :o
Außerdem macht er seit kurzem dieses unglaublich tiefe Maunzen, welches ich in den 7 Jahren noch nie gehört habe. Hört sich an, wie ein menschlicher, alter, jaulender Mann :O Das macht er nur, wenn er denkt, alleine zu sein.. Wenn wir da sind macht er sein übliches zartes Miau.
Außerdem lässt er uns nicht mehr schlafen. Ab 3 Uhr hüpft er auf uns herum, drückt die Pfote ins Gesicht und maunzt laut direkt ins Ohr.
Ich spiele schon so oft ich kann mit ihm, um ihn auszulasten.. Aber er drängt immer wieder zur Tür..
Ich spiele nun mit dem Gedanken, ihn vielleicht an eine Leine zu gewöhnen… Um ihm wieder ein kleines Stück Natur zurückzugeben.. Habe aber Angst, dass sein altes, kaputtes Herz das nicht mitmachen würde, er ist doch so ängstlich..
Ich bin ein wenig verzweifelt, was meint ihr? Bin über jeden Rat dankbar und hoffe, dass ihr mich nicht verurteilt.. Aber dort konnten wir ihn nicht zurück lassen.
Liebe Grüße :)
Ruby
 
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Re: Benötige Rat bzgl. ehemaligem Freigänger

Beitragvon Katzenbär » Mi 6. Sep 2017, 17:05

Hallo Ruby, erst einmal herzlich Willkommen im Katzenforum. Ich finde das toll, dass Du Dich um das arme Katerchen gekümmert hast und noch kümmerst. Ist das mit der Entwurmung gut gegangen?
Ich bin auch der Meinung, dass für ihn die Möglichkeit bestehen sollte auf einen abgesicherten Balkon zu dürfen. Katzen mögen "Aussichtstürme bzw. Beobachtungsplätze". Soweit die Möglichkeit besteht, könnte man in der Wohnung diese schaffen mit deckenhohen Kratzbäumen, wie schon hier erwähnt.
Schön ist, dass sich euer Pflegling wieder erholt hat und nun seinen Tages- bzw. Nachablauf austestet.
Katzen sind sehr geduldig und ausdauernd. Ob ihr es schafft ihn an andere Zeiten zu gewöhnen, ist fraglich. Einmal nachgegeben und schon ist die ganze Erziehung "für die Katz" :D Man muss schon konsequent und standhaft bleiben. Mit dem aus dem Schlafzimmer werfen, das kann nervig werden.
Ich für meinen Teil würde ihn, wenn er mit der Pfote in meinem Gesicht tastet, aus meinem Bett raussetzen und laut "NEIN" sagen. Oder ihn ans Fußende packen. Ich kann mir vorstellen, wenn er vor der verschlossenen Schlafzimmertür sitzt, dass er lauthals rum mauzt und evtl. auch an der Tür kratzt.
Und das mit der Laufleine, kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, dass er sich das gefallen lässt.
Er war ja mal Freigänger und Katzen sind keine Hunde. Er würde sich bestimmt strangulieren.
Die Idee ihn mit einem gleichaltrigen charakter mäßig ähnlichen Kater zusammen zu bringen, ist gut.
Jedoch das muss auch geübt werden - wenn er schon verängstigt ist wegen der anderen Katzen aus seinem Freigang.
Ich versorge seit 12 Jahren einen Freigänger, der will überhaupt nicht in die Wohnung - er bleibt nur ein paar Stündchen im Haus, dann kratzt er an der Tür und will wieder raus. Er wohnt draußen Sommer wie Winter. Jetzt ist er ca. 16 Jahre alt und man merkt ihm das Alter an. Wie auch beim Menschen werden alte Tiere senil und bekommen ihre Zipperlein.
Ich hoffe Du triffst die richtige Entscheidung - bist aber auf dem guten Weg. Alles Gute :)
"Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie die Tiere behandelt." Mahatma Gandhi
Katzenbär
 
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