Bruch der Wirbelsäule unseres Kätzchens!

Bruch der Wirbelsäule unseres Kätzchens!

Beitragvon Johannes » Fr 21. Sep 2007, 14:15

Hallo liebe ForentInnen!

Ich bin neu hier in diesem Forum, und wende mich mit meinem Beitrag an Euch, um Ratschläge, Hinweise und Tipps zu bekommen!

Meine Frau und ich haben vor zwei Wochen während eines Sizilien-Urlaubs eines der Jungkätzchen, das zusammen mit ihrem Geschwisterchen und ihrer Mutter bei unserem Quatier lebte, verletzt aufgefunden. Schon knapp nach unserer Ankunft haben wir begonnen, die drei zu füttern, und es war allerliebst anzusehen, wie die Jungkätzchen immer lebendiger wurden.

Eines Tages fanden wir eines der Kätzchen am Boden liegend, kläglich miauend und offensichtlich verletzt. Innerhalb weniger Stunden waren wir bei einem Tierarzt, der mit einer deutschen Frau verheiratet ist, wodurch die Kommunikation sehr gut funktionierte.

Einer der Hinterläufe war (und ist) bewegungsunfähig, der Schwanz ebenso, aber ansonsten war das Kätzchen wohlauf. Der Tierarzt auf Sizilien beruhigte uns, sprach von einer "Quetschung", und davon, dass sich das Kätzchen binnen zwei Wochen erholen würde. Nerina, so "tauften" wir das Kätzchen, war nach seiner Schätzung ca. 1 1/2 Monate alt und ist pechschwarz von den Ohren bis zu den Ballen.

Wir befürchteten eine Wirbelsäulenverletzung, aber der Tierarzt beruhigte uns - nichts gebrochen! Nach der Erstversorgung durch ihn, übernahmen wir die Weiterbehandlung. Täglich morgens und abends eine Injektion (Kortison und ein Antibiotikum wegen einer wahrscheinlich durch den Unfall entstandenen Hautverletzung im Vaginal-/Analbereich). Ich habe einer Katze noch nie eine Injektion verabreicht, aber schon öfter mal zugesehen (wir leben seit vier Jahren mit einer Katze, die uns seit ihrer Kindheit hat und die regelmäßig die Tierärztin für die Routineimpfungen sieht). Zudem hat mir der Tierarzt die Injektiontechnik gezeigt, und meine Frau weiß als Diplomkrankenschwester, wie man subkutan spritzt. Über die Alternative - Tabletten - hätten wir uns v.a. auf der Fahrt nicht hinausgesehen.

Wir besorgten das Nötigste (Katzenkorb, Futter, etc.), reinigten Nerina von ihren Stuhlverschmutzungen, streichelten sie und kuschelten mit ihr. Sie war von Beginn an zutraulich und unglaublich verschmust, hatte immer großen Appetit und trank auch.

Bedingt durch das Antibiotikum bekam Nerina starken Durchfall, der spontan abging, auch Harn, allerdings nur in geringen Mengen. Mehrmals am Tag (und oft auch inder Nacht) bekam Nerina ihren Korb frisch gemacht, wurde gereingt, und auch das Verabreichen der Injektionen funktionierte bestens - ohne jegliche Qualen für Nerina. Oft saß meine Frau dann noch stundenlang in der Nacht bei ihr, streichelte sie und kuschelte mit ihr.

Wir ließen Nerina aus Sicherheitsgründen im Korb, da sie das eine Hinterbein nicht bewegen konnte und damit auch nicht laufen, nur robben mit Hilfe der Vorderbeinchen. Wenn sie (stundenweise) alleine war, schlief sie, jammerte nicht, und erst, wenn wir wieder im Quartier waren und sie unsere Stimmen hörte, begann sie zu miauen; bald konnten wir schon unterscheiden, ob Nerina essen oder schmusen wollte.

Wir hatten entschieden, Nerina mit nach Salzburg zu nehmen, da wir sie nicht zurücklassen konnten; sie wäre elend zugrunde gegangen, da niemand da war, der sich so intensiv wie wir um sie kümmern konnte oder wollte (und in Süditalien geht man mit Tieren alles andere als fein um). Umso erstaunter und gerüherter waren dann die Menschen, die mitbekamen, was wir für Nerina taten). Vor der Abfahrt - Nerina war jetzt drei Tage in unserer Pflege - konsultierten wir noch einmal den Tierarzt. Uns war vor allem das geblähte Bäuchlein Nerina's aufgefallen! Der Arzt und seine Frau (die übrigens auf Sizilien Hunde züchtet und sich auch mit Katzen sehr gut auskennt) schoben das auf einen Wurmbefall; wir sollten Nerina entwurmen, sobald sich der Darm ordentlich entleert hatte.

Die Rückreise mit dem Auto war zum einen geprägt von der Freude, die uns dieses allerliebste Kätzchen bereitete, zum anderen von der Angst, sie könnte doch schwerer verletzt sein als angenommen. Nerina überstand die Reise bestens, schlief während der Fahrt selig in ihrem Korb, aß morgens und abends und trank auch zwischendurch in den Pausen.

Pausen mußten wir viele machen; so alle 150 Kilometer war Korb- und Katzenreinigung angesagt, so stark war ihr Durchfall. Die Zwischenübernachtungen in den Agriturismen waren problemlos, und zu ihrem Schutz nahmen wir Nerina nur aus dem Transportkorb, um sie zu reinigen, die Medikamente zu verabreichen und um sie zu streicheln. Am letzten Tag unserer Reise war Nerina stiller als sonst, und ihr Bäuchlein war trotz erfolgter Entwurmung (der Tierarzt hatte uns die Spritze mitgegeben) noch etwas härter und geblähter.

Noch auf der Fahrt aus vereinbarten wir am Tag unserer Ankunft den ersten Termin mit unserer Tierärztin, die sich noch spät abends dafür Zeit nahm (die letzte Etappe unserer Fahrt aus der Emilia Romana nach Salzburg dauerte wegen Stau in Österreich statt 5 Stunden ganze 9!).

Unsere Tierärztin benötigte knapp zwei Minuten, um bei Nerina einen Bruch der Wirbelsäule zu ertasten und zu merken, dass ihr geblähtes Bäuchlein von einer übervollen Harnblase kam; beides bestätigte sich durch ein sofort durchgeführtes Röntgenbild. Schlagartig war klar, dass Nerina weder Harn noch Kot willkürlich absetzen kann, und dass das, was davon abging, spontan erfolgte bzw. infolge einer so genannten Überlaufblase. Die Tierärztin massierte Nerina's Blase manuell aus; der Harn war mit Blutkoageln versetzt, und Nerina mußte bei der Tierärztin in Pflege bleiben.

Wir fuhren weinend nach Hause - die ganze Fahrt von Sizilien nach Hause hatten wir uns schon ausgemalt, wie wir Nerina mit Filia (so heißt unsere Katze, mit der wir in Salzburg leben) bekanntmachen würden, wie wir uns um beide kümmern wollten, wie sehr Nerina ihr neues Zuhause mögen würde ...

Die Fehldiagnose des sizilianischen Tierarztes schockiert mich noch heute. Wieso kein Röntgen, und warum kein Gedanke an eine mögliche Blasenentleerungsstörung!? Fahrlässigkeit oder Unwissen? Auf uns hatte er in seiner sehr beruhigenden Art einen kompetenten Eindruck gemacht. Natürlich hätten wir ihn auf die Möglichkeit einer Röntgenaufnahme aufmerksam machen können - aber wer tut das, wenn Schock, Sorge, Angst und Hoffnung die Verdrängung des Schrecklichen so erleichtert?

Hätte der Tierarzt die richtige Diagnose gestellt, hätten wir (wahrscheinlich) das Kätzchen sorgsam einschläfern lassen und in eben diesem Olivenhain begraben, neben dem es zur Welt gekommen ist und in dem es vor ihrern Unfall herumtollte. Einschläfern deshalb, weil wir uns nicht über die Reise und weitere Versorgung hinausgesehen hätten bzw. Nerina niemals allein lebensfähig gewesen wäre.

Inzwischen haben wir eine tiefe Bindung zu Nerina aufgebaut. Sie ist zur Zeit stationär bei der Tierärztin und dort wirklich bestens aufgehoben (zwei Mal pro Tag muss die Blase manuell entleert werden), täglich besuchen wir sie und freuen uns, sie zu verwöhnen. Nerina schnurrt, wenn wir sie streicheln und spielt mit ihren Stoffmäusen in einem riesigen, sauberen und adretten Käfig. Sie ist bester Dinge, hat großen Appetit und wirkt abgesehen von ihrer Lähmung völlig gesund! Dieser unbändige Lebenswille!

Einschläfern ist zur Zeit kein Thema mehr, obwohl wir beide berufstätig sind und die nötige Intensivpflege nicht übernehmen könnten, wenn sich an Nerina's Zustand nichts ändern sollte. Allein der Gedanke daran, ihre Blase manuell auszumassieren, treibt mir den Angstschweiß auf die Stirne!

Am kommenden Montag konsultieren wir einen Veterinärspezialisten, der sich vor allem mit neurologischen Sachen beschäftigt. Natürlich wollen wir wissen, wie die Prognose unseres Kätzchen ist. Kann sie sich erholen? Auffallend ist dass nur ein Hinterlauf gelähmt ist (also kann es doch keine komplette Querschnittsverletzung des Rückenmarks sein!?). Sie kann den Schwanz (noch) nicht bewegen, Blase und Darm funktionieren auch (noch) nicht.

Nerina putzt aber auch die kranken Stellen, also den gelähmten Hinterlauf, zwei Drittel ihres Schwänzchens, ihren Popo - das macht doch eine Katze nur, wenn sie dort Empfindungen hat?!

Sie ist ein junges Kätzchen, mit einem eisernen Lebenswillen!

Danke für Eure Geduld, diese lange Geschichte zu lesen!

Vielleicht gibt es ja noch irgendein Spezialforum?

Danke im voraus für Eure geschätzten Tipps und Erfahrungsberichte von ähnlichen Verletzungen und liebe Grüsse!

Johannes
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Re: Bruch der Wirbelsäule unseres Kätzchens!

Beitragvon maggie1puma2 » Fr 21. Sep 2007, 16:09

Hallo!

Also erstmal - alle Achtung vor soviel Mitgefühl und Aufopferungsbereitschaft!!!

Ich musste echt fast weinen als ich die Geschichte gelesen habe :cry:

Da ich mich viel mit Naturheilkunde und Homöopathie bei Tieren beschäftige, hab ich gleich mal in meinen schlauen Büchern nachgelesen, was es für Behandlungsmöglichkeiten gibt.
Dort stand, dass sich geschädigte Nervenzellen und Nervenbahnen wieder erholen können, eine Behandlung ist keinesfalls aussichtslos :!:
Geduld und Ausdauer sowie viel Ruhe, Wärme und Fürsorge (wovon sie bei euch offensichtlich genug bekommt :) ) sind die Voraussetzungen dafür. Und den Willen zu leben hat sie wohl auch!
Eine Querschnittslähmung kann man denke ich ausschliessen, da ja nur ein Hinterbein betroffen ist.

Wenn ihr es versuchen wollt, könnt ihr der kleinen Maus Bachblüten (2-3 Tropfen am Tag) geben, in diesem Fall wäre es "Star of Betlehem (Goldiger Milchstern)", den man bei jeder Art von Verletzungen (körperlich und seelisch) gibt.
Wenn sie ab und zu noch Schmerzen haben sollte, kann man ihr Traumeel Tabletten geben, bei akuten Beschwerden 3x tgl. eine.

Hab' auch noch eine Website gefunden, auf der Erfahrungsberichte mit "behinderten" Katzen stehen - die Geschichte von "Luna" ist eurer ähnlich --> http://www.luna-cat.de

Ich wünsche Euch von Herzen alles Gute und viel Erfolg bei der weiteren Behandlung, nur nicht aufgeben und fest dran glauben, dann wird das schon, davon bin ich überzeugt!
Schreibt auf jeden Fall wie es mit ihr weitergeht!

LG Kerstin
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Re: Bruch der Wirbelsäule unseres Kätzchens!

Beitragvon Johannes » Fr 21. Sep 2007, 20:27

Kerstin,

vielen Dank für Deine aufmunternden Worte! Wir waren eben fast 2 Stunden bei unserer süßen Nerina - sie ist so allerliebst, schnurrt, spielt (am liebsten mit einer Stoffmaus) und guckt so neugierig mit ihren Äuglein!

Ich setze jetzt mal fest auf ihre Jugend und die damit verbundene Regenerationsfähigkeit, auf ihren Lebenswillen und auf unsere Geduld (hatte vor Jahren einen alten Kater, der von den Tierärzten schon lange totgesagt war und mit meiner Pflege dann noch 5 Jahre bei guter Lebensqualität gelebt hatte!).

Ganz wichtig wird nun sein, ob die Blasenfunktion wieder in Gang kommt. Beim manuellen Ausmassieren jammert Nerina nicht, was m.E. darauf schließen läßt, dass auch das Schmerzempfinden gestört ist.

Aber so schnelle gebe ich nicht auf!

Sag mal, Kerstin, wie gebe ich ihr denn die Tropfen - in das Futter oder sollte sie die direkt auf die Zunge bekomen?

Liebe Grüsse von

Johannes
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Re: Bruch der Wirbelsäule unseres Kätzchens!

Beitragvon maggie1puma2 » Sa 22. Sep 2007, 09:09

Hallo!

Du kannst ihr die Tropfen (2-3) direkt ins Maul geben (wenn sie es zulässt ;) ) oder sie ins Futter oder Trinkwasser geben (dann allerdings 5-6 Tropfen). Normalerweise ist an den Bachblüten-Fläschchen eine Pipette am Deckel angebracht, damit fällt das Dosieren leichter. Eine andere Möglichkeit wäre auch, ihr die Tropfen auf die Vorderpfote zu reiben, dann leckt sie es beim Putzen auf.
Zur Dosierung nochmal: Bis zu 4x tgl. können Bachblüten gegeben werden.

Noch was, wenn Du die Tropfen (fertige Mischung) besorgst, bitte darauf achten, dass sie mit Quellwasser zubereitet sind, denn üblicherweise werden sie mit Alkohol oder Essig angesetzt, und das mögen Katzen nun gar nicht. Man kann sie auch als Urtinktur bekommen, dann ist es die reine Essenz der Bachblüten, die man dann selber mit Mineralwasser (ohne Kohlensäure) verdünnt - 2 Tropfen auf 30 ml Wasser.

LG und weiterhin viel Kraft und Geduld :)

Kerstin mit Maggie, Cleo und Fritz
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Re: Bruch der Wirbelsäule unseres Kätzchens!

Beitragvon Johannes » Sa 22. Sep 2007, 11:45

Hallo Kerstin!

Danke für Deine so genaue Anleitung für die BB-Tropfen!

Inzwischen ist das Schwänzchen Nerina's zu einem Teil nekrotisch geworden. Die Tierärztin spricht von (Teil-?)Amputation. Nun habe ich aber in den diversen Katzenforen immer wieder gelesen, dass der nekrotische Teil auch von alleine abfällt und eine Amputation, die evtl. zu hoch angesetzt ist, dann endgültig Nervenverbimdungen zu Blase und/ oder Dickdarm verletzt.

Wir hoffen ja immer noch, dass Nerina die zumindest Fähigkeit zu pinkeln wiedererlangt, um besser mit der Pflege zurecht zu kommen.

Ich werde diesen thraed mit den luna-Seite verlinken (versuchen), denn da scheinen ja auch tolle SpezialistInnen zu schreiben.

Liebe Grüsse sendet

Johannes
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Re: Bruch der Wirbelsäule unseres Kätzchens!

Beitragvon Johannes » Mo 24. Sep 2007, 14:32

Hallo!

Es gibt neue Nachrichten, leider keine guten!

Heute um 8:15 Uhr hatten wir den Termin in der Tierklinik. Der TA, der Spezialist für neurologische Erkrankungen bzw. Verletzungen ist, hat unsere Nerina genauestens klinisch untersucht, und in den kommenden 24 Stunden folgen weitere diagnostische Maßnahmen, auch Kernspin, Ultraschall, usw..

Laut Aussage des TA ist die Verletzung der Wirbelsäule weit schlimmer als wir bisher annehmen konnten; der Schwanzabriss sei einen Wirbel höher erfolgt als das in den meisten Fällen passiert. Der Ischias-Nerv scheint auf einer Seite komplett ausgefallen zu sein; das bedeutet, dass das Beinchen mit großer Wahrscheinlichkeit nie mehr werde. Auch der Nerv, der die Blasenentleerung steuert, scheint ganz ausgefallen zu sein, dazu kommt, dass die massive Überdehnung der Harnblase deren Muskulatur zerstört habe; ein Wiedererlangen der Fähigkeit zur selbständigen Blasenentleerung schließe er aus. Zu dem allen kommt noch eine Luxation der Hüfte.

Unsere armes Kätzchen!!! Nerina hat schon so viel durchstehen müssen! Nun ist sie zumindest bis morgen wieder alleine und muss all diese unangenehmen Untersuchungen über sich ergehen lassen. Furchtbar ist das alles, und wir sind so traurig! Zum Glück haben wir heute einen Urlaubstag genommen – wir könnten heute nur mit Einschränkungen arbeiten, unsere Gedanken kreisen ständig um unsere Nerina!

Der TA hat auf uns einen äußerst kompetenten Eindruck gemacht, menschlich und fachlich! Natürlich geht er sachlich und nüchtern an die Probleme heran, die Nerina hat. Gott sei Dank, sagen wir uns, denn letztlich hilft uns ein TA nicht viel, der vor Mitleid zerfließt. Andererseits hat er natürlich sehr gut gemerkt, wie sehr wir an diesem Kätzchen hängen. Seine sachliche Objektivität ist für fachliche Entscheidungen gut und wichtig, uns hilft sie nicht wirklich weiter. Wir sind traurig, haben immer noch große Hoffnungen, grübeln und besprechen immer wieder – so gut es geht – die Möglichkeiten, die wir (noch) haben.

Wir haben Vertrauen zu dem Ärzteteam der Klinik und werden auf keinen Fall weitere Fachmeinungen einholen und schon gar nicht mit Nerina wieder hunderte Kilometer zurücklegen. Das wollen wir dem Kätzchen nicht zumuten!

Wie gesagt, erleben wir den TA sehr umsichtig und behutsam; er will auch nicht sofort drauflos operieren, und erst mal die bildgebende Diagnostik abwarten, aber seine Hoffnungslosigkeit auf Besserung des Zustandes von Nerina war dennoch deutlich spürbar.

Der TA sprach auch von Lebensqualität, die Nerina nicht hätte und seiner Meinung nach niemals wirklich erlangen würde. Er klärte uns auch über weitere Gefahren und mögliche Komplikationen sowie etwaige Folgeerkrankungen auf, die im späteren Verlauf das Kätzchen einschränken und quälen könnten oder evtl. dann eine Euthanisierung unumgänglich machen würden.

Ja, das Thema „Einschläfern“ kam auch zur Sprache; der TA hatte es angesprochen. Und sicher nicht vorschnell oder leichtfertig, aber – und das kam bei uns beiden an – sei dies angesichts der auf Dauer beeinträchtigten Lebensqualität, der schweren Verletzungen und der sehr schlechten Prognose für ihn die nächstliegende Konsequenz.

Wir teilen seine Meinung nicht, und unser Herz wehrt sich gegen die Beendigung des Lebens dieses allerliebsten Kätzchens, das uns so sehr liebt und das wir so sehr lieben. Aber dennoch setzen wir uns auch mit dieser Aussage des TA auseinander.

Wir sind morgen am Nachmittag wieder in der Klinik. Bis dahin wird die Diagnostik (zumindest größtenteils) abgeschlossen sein. Wir wollen vom TA vor allem noch zwei Fragen beantwortet haben:

1.Wie groß schätzt er die Restwahrscheinlichkeit, dass die Blasenentleerung wenigstens in Ansätzen doch wieder einmal in Gang kommen kann?

2.Wenn der eine Hinterlauf völlig unbeeinträchtigt ist, könnte es nicht sein, dass auf dieser gesunden Seite noch Nervenbahnen zur Blase vorhanden sind, die sich funktionell bessern könnten?

Viel wird uns die Beantwortung dieser Fragen wahrscheinlich auch nicht weiterhelfen, und eine Entscheidung wird immer alleine bei uns liegen; die nimmt uns niemand ab! Welche Lebensqualität hat Nerina? Welche Lebensqualität können wir ihr bieten? Was ist für das Kätzchen wirklich besser? Pflegen um des Pflegens willen? Wir wollen nicht einfach ein behindertes Kätzchen versorgen und pflegen (so als eine Art Beschäftigungstherapie oder als Ersatz für was weiß ich), sondern wir wollen dieses behinderte Kätzchen, unser Nerinchen bestmöglich pflegen und versorgen, aber nur unter den Umständen, dass sie in absehbarer und auf lange Zeit eine Lebensqualität erlangt, die ihr Leben lebenswert macht – unabhängig davon, welchen Aufwand wir dafür treiben müssen!

Auf keinen Fall wollen wir hier im Forum eine Diskussion lostreten über die Lebensqualität von behinderten Kätzchen, über Verantwortung, über den Zeitpunkt des Einschläfern oder was immer auch. Und wir wollen eine solche Diskussion auch nicht! Wir sind zwei extrem tierliebende Menschen, und werden uns bei Bedarf auch Rat holen. Und eine vorschnelle Entscheidung treffen wir ganz sicher nicht. Unsere Entscheidung – wo auch immer sie hinführt – wird getragen sein von unserer großen Liebe zu Nerina und von Hoffnung!

Mit lieben Grüssen!

Lucie & Johannes
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Re: Bruch der Wirbelsäule unseres Kätzchens!

Beitragvon maggie1puma2 » Mo 24. Sep 2007, 18:42

Hallo ihr Lieben!

Das ist ja echt ein harter Fall mit eurer Nerina. Aber ihr habt vollkommen recht mit eurer Einstellung, ich bin mir sicher dass ihr die richtige Entscheidung treffen werdet - welche auch immer das sein wird.
Ich bin in Gedanken bei Euch und kann mittlerweile richtig mitfühlen - aber ich weiß auch aus euren Erzählungen dass für Euch das Wohl von Nerina im Vordergrund steht und wenn die Zeit für sie gekommen sein sollte, dann werdet ihr das spüren.
Berichtet auf jeden Fall wie die Untersuchungsergebnisse ausgegangen sind!


Ganz liebe Grüsse sendet Euch

Kerstin mit Maggie, Cleo und Fritz
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Eleonore Gualdi
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Re: Bruch der Wirbelsäule unseres Kätzchens!

Beitragvon Johannes » Di 25. Sep 2007, 17:19

Hallo Kerstin!

Danke für Dein Interesse an unsere und Nerinas Geschichte. Da ich aber nicht die Zeit habe (jetzt schon gar nicht!), in verschiedenen Foren unterwegs zu sein und v.a. im Luna-Forum bin, darf ich Dich bitten, die Geschichte dort weiterzuverfolgen:

http://forum.luna-cat.de/viewtopic.php? ... ac7c534953

Ich hoffe, das gestattet der Administrator hier und sende liebe Grüsse!

Johannes
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