Diagnostische Hilfe Schnupfen und Leberwerte

Diagnostische Hilfe Schnupfen und Leberwerte

Beitragvon tigerente » So 8. Mai 2011, 14:15

Hallo zusammen!

Sozusagen als Disclaimer vorweg:
Wir waren mit unserem Kater schon zigmal bei verschiedenen Tierärzten und bislang konnte unserem Kater keiner wirklich helfen. Der letzte Arztbesuch liegt wenige Tage zurück.

Ich wende mich insbesondere an die unter Euch, die eventuell von berufswegen einen medizinischen Background haben, sich einen solchen autodidaktisch zugelegt haben oder vielleicht ähnliches erlebt haben.



Folgendes ist mein Anliegen:
Wir haben zwei Kater: Elton und Ronny, beide etwa 10 Jahre. Elton haben wir vor ca. 3,5 Jahren aus dem Tierheim geholt und Ronny haben wir von kleinauf von einem Bauernhof.

Elton ist unser Sorgenkind und wir wüßten wirklich gerne was mit ihm los ist. Sein Schnupfen und seine Leberwerte machen uns Sorgen. Vielleicht könnt Ihr uns helfen - die Tierärzte kommen nicht wirklich weiter.

Elton:
Elton ist Stubenkater. Ihm fehlt ein Eckzahn (Canini rechts oben). Sein rechtes (und nur das rechte) Auge tränt schon seit Jahren und er hat grünen, stinkenden Nasenausfluß, welcher oftmals auch Blut beinhaltet. Elton niest täglich. Mal ist der Ausfluß etwas schlimmer, mal geht es ihm auch einige Stunden etwas besser mit dem Schnupfen. Eltons Ohren produzieren eine Menge Schmalz, den wir immer wieder entfernen. Zudem geben uns Eltons Leberwerte zu denken, da sie außerhalb der Norm liegen. Große Probleme machte uns Elton lange Zeit bezüglich des Essens. Aufgrund seines fehlenden Eckzahns hat er Schwierigkeiten, Trockenfutter zu essen. Das Fertignassfutter aus dem Supermarkt hat er nicht vertragen. Wenn Elton morgens Hunger hat und wir ihm nicht schnell genug Essen servieren, erbricht er Magensäure. Seitdem wir entdeckt haben, daß Elton Huhn sehr gut verträgt, sind wir komplett aus Huhn umgestiegen (Kein Fertigfutter). Damit haben seine Magenprobleme deutlich nachgelassen. Er frißt jedoch wie zuvor mehrmals kleine Portionen am Tag und macht beim Futtern öfter Pausen. Elton ist relativ letargisch und bekommt nur alle 2-3 Tage mal einen kurzen Laufanfall, nach dem er sich dann aber erstmal wieder erholen muß.

Ronny (der Vollständigkeit halber - vielleicht ist es ja von Relevanz):
Ronny war zwar auch schon früher einmal draußen, wurde aber in den letzten Jahren zusammen mit Elton in der Wohnung gehalten. Seit zwei Wochen darf er nun nach Umzug wieder raus in die Natur.
Ronny ist insgesamt deutlich robuster als Elton und hat mit weniger gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Einzig sein Auge macht uns etwas Sorgen. Bei ihm ist es im Gegensatz zu Elton das linke Auge das tränt. (Manchmal hat das Nasensekret einen etwas blutig-rötlichen Anschein). Schaut man Ronny in die Augen, so reflektiert das kranke Auge etwas anders als das nicht-tränende.
Derzeit therapieren wir Ronny mit einer antibakteriellen Augensalbe. So richtig gut geworden ist es allerdings noch nicht.

Beide Katzen wurden auf FIP und FIV getestet.
Bei Ronny war das Ergebnis definitiv negativ.

Bei Elton sehen die Ergebnisse folgendermaßen aus:
FeLV-AG (Fel. Leukämievirus): negativ
FIV-AK (Fel. Immundef.-Virus): negativ
FeCoV-AK (Fel.Coronavirus, FIP) < 1:25
(Der Befund spricht für eine bestehende oder zurückliegende Infektion mit Coronaviren und ermöglicht keine Aussage über eine FIP-Erkrankung... Zur Bestätigung des FIP-Verdachts sind weitere Tests nötig.)

Eltons Laborwerte:
Bei Elton haben wir 2 Nasenabstiche + großes Blutbild machen lassen.
Aug. 2010:
Leber:
GPT deutlich erhöht (334) (Ref: -91)
GLDH deutlich erhöht (31.32) (Ref: -11.2)

Blutbild, groß:
Thrombozyten deutlich erhöht (662) (Ref: 180-430)

Differentialblutbild:
Eosinophile deutlich erhöht (14) (Ref: 0-6)

Nasenabstich:
kein Wachstum von pathogenen Keimen
Haut- und Schleimhautflora vereinzelt

Mai 2011:
Blutbild, groß:
Leukozyten (29,9) (Ref: 6,0 - 11,0)

div. Werte bei Granulozyten leicht erhöht,
segm. Granulozyten (23,6) (Ref: 3-11)

Niere:
Harnstoff erhöht: (77) (Ref: 30-68)

Leber:
GLDH (16) (Ref: <8)
GOT (108) (Ref: 80)
GPT (552) (Ref: 110)

Pankreas:
Glukose (186) (Ref: 55-125)

Muskel:
Fe (64) (Ref: 70-215)

Globuline berechnet (4,14) (Ref: 3,1-3,8)


Wir würden uns sehr über Ferndiagnosen (sofern möglich), Ideen, Erfahrungsberichte über ähnliche Fälle wünschen.
Hauptanliegen ist Eltons Schnupfen und seine Lebergeschichte.
Vielen dank für Eure Zeit und Eure Ideen.

Viele Grüße
tigerente
 
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Re: Diagnostische Hilfe Schnupfen und Leberwerte

Beitragvon Katzenbär » So 8. Mai 2011, 19:57

Hallo, leider kann ich Dir bei den Laborwerten nicht weiterhelfen. :(
Ich kann Dir nur einen Rat geben mit dem Futter. Trockenfutter evtl. mit etwas Wasser aufweichen für Elton.
Dann meine Erfahrung mitteilen. Wir haben in der Gartenkolonie einen Kater, der schon 6 Jahre Sommer wie Winter draußen lebt. In den letzten Jahren hatte er Schnupfen, nieste ständig und es kam auch stinkender eitriger Rotz raus. Mehrere Arztbesuche brachten nichts, außer Antibiotika. Meine Überlegung war, das er evtl. einen Fremdkörper in der Nase hat.
Außerdem könnte es auch sein, dass im Frühjahr der Schnupfen schlimmer geworden ist durch Pollenflug?
Katzen können auch allergische Reaktionen zeigen.
Das waren hier meine Überlegungen. Man macht sich ja Gedanken bei unseren Katzen und wir leiden wohl mit.
Ich wünsche Dir Glück und eine gute Entscheidung für die Katzenheilung.
LG Marla
"Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie die Tiere behandelt." Mahatma Gandhi
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Re: Diagnostische Hilfe Schnupfen und Leberwerte

Beitragvon tigerente » So 8. Mai 2011, 21:29

Katzenbär hat geschrieben:Hallo, leider kann ich Dir bei den Laborwerten nicht weiterhelfen. :(
Ich kann Dir nur einen Rat geben mit dem Futter. Trockenfutter evtl. mit etwas Wasser aufweichen für Elton.

Katzenbär, vielen Dank für dein promptes Posting und die Gedanken zu meiner Frage!

Trockenfutter und konventionelles Futter verträgt er leider generell nicht gut (häufiges Erbrechen von Futter), einen Verdacht auf Futtermittelunverträglichkeit hatten wir auch bereits. Diesen dann aber nicht weiter verfolgt, da er Huhn jetzt gut verträgt und nun seitdem eben diese "Sonderbehandlung" bekommt. Vermutlich würde es unserer Gesundheit auch nicht guttun, ständig Ravioli aus der Dose zu futtern, egal ob schon krank oder noch gesund. Was tun wir nicht alles für unsere Lieblinge... ;)

Katzenbär hat geschrieben:Meine Überlegung war, das er evtl. einen Fremdkörper in der Nase hat.


Haben wir auch schon überlegt, gemeinsam mit dem Tierarzt aber verworfen, da der Fremdkörper kaum über Jahre hinweg unverändert an der selben Stelle bleibt. Überlegung war ein Polyp in der Nase, da wurde aber äußerlich auch nichts gefunden.

Katzenbär hat geschrieben:Außerdem könnte es auch sein, dass im Frühjahr der Schnupfen schlimmer geworden ist durch Pollenflug?
Katzen können auch allergische Reaktionen zeigen.


Auch eine sehr gute Idee, die aber leider wohl nicht weiterführt. Der Schnupfen ist auch im Winter da, dann meist auch schlimmer wegen der trockenen Heizungsluft (wir heizen schon relativ wenig).

Nochmal vielen lieben Dank aber für die vielen guten Ideen und Gedanken!
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Re: Diagnostische Hilfe Schnupfen und Leberwerte

Beitragvon maggie1puma2 » Mo 9. Mai 2011, 16:18

Hallo,

folgende Tips hätte ich da auf Lager:

Bezüglich der beschriebenen Symptome des Schnupfens (Ausfluß nur aus einem Nasenloch) würde ich es mit Pulsatilla D12 in Kombination mit der Katzenschnupfen-Nosode C30 versuchen.
Dosierung: über 7 Tage 1x täglich 3-5 Globuli oder 5 Tropfen der Katzenschnupfen-Nosode + 2-3x täglich 5 Globuli Pulsatilla D12, danach nur noch Einzelgabe von Pulsatilla bis Besserung eintritt. Zur allgemeinen Stärkung würde ich noch Bachblüten geben, entweder "Hornbeam" (Weißbuche) oder die Notfall-Tropfen (Rescue Remedy) - die Bachblüten müssen jedoch über einen längeren Zeitraum von 4 Wochen (sollte bis dahin eine deutliche Verbesserung bemerkbar sein) bis zu 6 Monaten gegeben werden.

Bezüglich der Leberwerte würde ich es mal mit einer "Leberdiät" versuchen:
2x tgl. gekochter oder gedünsteter Fisch, Quark, Hüttenkäse oder Tofu, gemischt mit gekochtem Reis (kein Naturreis), 1x die Woche ein rohes Ei (Vorsicht bei Sommertemperaturen - Salmonellen!). Der Mindestbedarf an Eiweiß von 5g Protein pro kg Körpergewicht sollte nicht unterschritten werden. Es kann sein, daß Elton diese Diät bis ans Lebensende durchhalten muß, sollten sich die Leberwerte nicht ändern.

Ich hoffe, ich konnte Euch ein wenig helfen, wenn noch Fragen offen sind, immer her damit :)

LG Kerstin
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schleichen sie in unser Herz und besetzen es für immer mit aller Macht."
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Re: Diagnostische Hilfe Schnupfen und Leberwerte

Beitragvon tigerente » Mo 9. Mai 2011, 19:29

Liebe Kerstin,

herzlichen Dank auch dir für deine Antwort und die Vorschläge! Das freut uns, dass ihr euch so viele Gedanken macht.

Homöopathie hat einer unserer Ärzte auch schon lange ausprobiert. Von Wala-Produkten durch bis sonstwohin. Leider ohne Erfolg. Trotz meiner Vorliebe für Naturheilverfahren und Homöopathie werden wir wohl den härteren Weg bei Elton einschlagen müssen. Bisher haben nur Antibiotika angeschlagen.

Was die Diät angeht, so haben wir auch damit alles probiert. Das Hauptproblem ist Eltons empfindlicher Magen. Was er nicht mag, frisst er nicht, verschmäht es so lange, bis er aus Hunger/Übersäuerung brechen muss oder frisst es irgendwann und muss dann alles wieder ausspucken. Gerade Milchprodukte (Naturjoghurt, Hüttenkäse, Quark... alles ausprobiert) verträgt er gar nicht und mag sie auch scheinbar deshalb von sich aus nicht.

Ich möchte nicht prinzipiell "anti" gegen eure tollen Ideen klingen. Aber wir haben wirklich schon vieles ausprobiert, wie ihr seht :)

Eine Frage noch: Weiß jemand von euch Genaueres über Pasteurellen (Pasteurella multocida) bei Katzen und die Ansteckung von Menschen/Kleinkindern? Bei Elton wurden beim letzten Abstrich nämlich auch Pasteurellen festgestellt.

Vielen lieben Dank für eure Mühe!
Einen schönen Abend allerseits!
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Re: Diagnostische Hilfe Schnupfen und Leberwerte

Beitragvon DieHappy » Do 12. Mai 2011, 22:45

Halli Tigerente,

auch ich kann leider nichts produktives zu eurem Problem beitragen.
Wenn ihr aber aus der Nähe von Wuppertal kommt, dann kann ich euch dort einen Katzenspezialisten empfehlen.

LG,
Beate
Eine der blamabelsten Angelegenheiten der menschlichen Entwicklung ist es, dass das Wort "Tierschutz" überhaupt geschaffen werden musste
(Theodor Heuss)
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