Klingel um Hals, so was verrücktes...!

Re: Klingel um Hals, so was verrücktes...!

Beitragvon inschana » Fr 2. Sep 2011, 14:47

Malina Das ist eine gute entscheidung und ich freue mich für deine Kleinen! :)
Viele Grüße
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Re: Klingel um Hals, so was verrücktes...!

Beitragvon FeDoMo » Fr 2. Sep 2011, 15:17

inschana - dein Urteil bezieht sich aber auf ganz andere Geräte... das was verboten ist, sind Teile die per Fernsteuerung bevorzugt von Jägern zur Ausbildung ihrer Hunde genommen wurde. Da die Reichweite dieser Geräte sehr hoch war/ist, kann man nicht abschätzen welchen Stromschlag tatsächlich beim Hund ankommt... ist der Hund nämlich schon auf dem Rückweg und der Auslöser ist zu stark dann kann es zu den genannten Schädigungen kommen. Bei dem Gerät das ich für meinen Hund benutze und Malina bei ihren Katzen vermutl. ist es nur ein kleines Kribbeln oder ein ganz leichtes Zecken, mein Hund wird sogar vorher noch durch eine Vibration und durch einen Warnton erinnert und der reicht ihm aus. Klar kann ich mich auch tagelang mit meinem Hund an der Schleppleine auf die Lauer legen und jedesmal wenn er übern Zaun springen will reiß ich ihn an der Leine zurück... ich weiß nicht was schlimmer ist... eine Verletzung am Rücken durch die ruckartige Bewegung, eventl. Verletzungen an den Beinen weil er vielleicht im Sprung am Zaun hängenbleibt und ich ihn zurückziehe... oder ein kleines Zeck 8-) .
Ganz außer Frage steht das Halsband an sich bei Katzen, egal ob mit oder ohne Glöckchen oder mit (Armbandbatterieuhren-)Strom
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Re: Klingel um Hals, so was verrücktes...!

Beitragvon Kerstin81 » Fr 2. Sep 2011, 16:28

In Verbundung mit Katzen hab ich das mit den Stromhalsbändern noch nicht gehört und finde ich auch nciht gut. Eine Katze sucht sich sein Revier aus und schaut wo es am Besten Mäuse und Vögelchen jagen kann. Ich würde nicht auf die Idee kommen meiner Katze ein Revier zu basteln und somit so einzuschränken. LG Kerstin
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Re: Klingel um Hals, so was verrücktes...!

Beitragvon Katzenbär » Fr 2. Sep 2011, 19:57

Hallo inschana, hier ein Auszug aus dem Paragraphen-Dschungel der Gartenkolonien in Berlin:

§ 10
Tierhaltung:

Kleintiere dürfen nur mit schriftlicher Zustimmung des Unterbezirksvorstand im bescheidenem Umfang und in Gehegen gehalten werden.
Hunde müssen in der Kleingartenanlage an der Leine und im Garten unter Aufsicht gehalten werden. Katzen dürfen im Garten nicht frei herumlaufen
.
"Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie die Tiere behandelt." Mahatma Gandhi
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@ Inchana: Versöhnungsangebot

Beitragvon Sofatiger » Fr 2. Sep 2011, 20:35

So, nachdem der erste Zorn nun verraucht ist, noch einmal in Ruhe...

@ Inschana: Ohne deinen vorherigen Beitrag jetzt gelesen zu haben: Es tut mir wirklich leid, dass ich dir gegenüber so patzig geworden bin, allerdings hat mich dein Kommentar mit der Verantwortung (bzw. der angeblichen Verantwortungslosigkeit) furchtbar (und, so meine ich, durchaus auch ein wenig zurecht) aufgeregt. Ich meine, versetz dich doch bitte einmal in meine Lage: Du kommst hier einfach so "hereinspaziert" und stempelst uns (bzw. mich) direkt als "verantwortungslose(n) Tierhalter" ab (im übertragenen, vielleicht auch übertriebenen Sinn), bloß weil unsere (bzw. meine) Katzen Halsbänder tragen. Sorry, aber das ist doch wohl (hoffentlich) klar, dass ich so etwas nicht einfach so kommentarlos auf mir sitzen lasse. (Und da du mir pampig gekommen bist - so wenigstens kam dein Beitrag bei mir rüber -, bin ich dir dann eben auch pampig gekommen.) Ich meine, ich bin ja gerne bereit, mir Fehler einzugestehen (denn es ist mir natürlich klar, dass auch ich nicht alles richtig mache), aber mich einfach so als verantwortungslos abstempeln zu lassen (bloß weil auch ich eben nicht alles weiß), tut mir leid, aber das hat mich wirklich fuchsig gemacht. So etwas kann man schließlich durchaus auch ein wenig netter sagen - z. B. hättest du ja schreiben können: "Pass auf, Sicherheitsvorkehrungen (= Gummizug, Klickverschluss) schön und gut, aber Katzen sollten Halsbänder aus den folgenden Gründen (deiner Meinung nach) besser nicht tragen..." oder halt irgendwie so.

Na ja, aber wie auch immer, ich möchte dir an dieser Stelle jedenfalls hier und jetzt ein Versöhnungsangebot machen und dich fragen, ob du damit einverstanden wärst, wenn wir beide einfach noch einmal von vorne anfangen würden.

In diesem Sinne viele Grüße
Siggi
In liebevoller Erinnerung an meine Freunde im Regenbogenland. Ich werde euch nie vergessen.

"Katzen wurden in die Welt gesetzt, um das Dogma zu widerlegen, alle Dinge seien geschaffen, um dem Menschen zu dienen." P. Gray
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Re: Klingel um Hals, so was verrücktes...!

Beitragvon Barny » Fr 2. Sep 2011, 21:59

Im realen und auch im virtuellen Beisammensein ein ungeschriebenes Gesetz:

DER TON MACHT DIE MUSIK

Schade dass, das so viele vergessen
Ob eine schwarze Katze Unglück bringt, hängt davon ab ob man ein Mensch oder eine Maus ist...
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Re: Klingel um Hals, so was verrücktes...!

Beitragvon inschana » Sa 3. Sep 2011, 09:05

Siggi, fangen's wir nochmal von vorne an. Vielleicht war ich etwas vorschnell. Entschuldige bitte.

Zum Halsband: Ich habe eine Katze in solch einem Schnellverschluß Halsband verloren. Sie hatte das Glöckchen wegen den armen Singvögeln an. Ich war damals noch ein Kind und meine Eltern wußten es auch nicht besser.

Wie schonmal gesagt: Ich verteile keine übelen Bilder, ich kann mir solche selbst nicht ansehen. Tierschutz auf BILD-Zeitungs-Niveau machen wir nicht. Aber bitte, bitte überlegt es euch mit den Halsbändern gut.

Ich denke wir alle wissen, das Katzen nunmal Raubtiere sind. Das ist vielleicht die unschöne Seite an den Schmusetigern, aber sie gehört zu ihnen dazu. Das müssen und sollten wir respektieren, denke ich.
Viele Grüße
Claudia mit dem kunterbunten Duo Kiki und Fee und Mini Mi im Regenbogenland

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Re: Klingel um Hals, so was verrücktes...!

Beitragvon Katzenbär » Sa 3. Sep 2011, 09:40

Hallo Ihr Lieben ! :) :) :)
Na, da hab ich ja eine Riesenwelle ausgelöst.
Ja, ich finde auch: Der Ton bzw. die Worte machen die Musik. Die, die hier schon zum engen Kreis gehören, sind wirklich ganz, ganz liebe Tierfreunde :) :) :)
Die wenigen Ausnahmen - von denen haben wir uns distanziert.
Ich schätze unser Forum und bin gern dabei. Ich freue mich und leide bei traurigen Berichten auch mit.
Also, weiterhin auf gute Worte - liebe Grüße Marla :D
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Re: Klingel um Hals, so was verrücktes...!

Beitragvon Barny » Sa 3. Sep 2011, 13:51

Katzenbär hat geschrieben:Ich schätze unser Forum und bin gern dabei. Ich freue mich und leide bei traurigen Berichten auch mit.
Also, weiterhin auf gute Worte - liebe Grüße Marla :D



Du sagst es Marla :D Auf ein weiterhin friedliches Beisammensein :mrgreen:
Ob eine schwarze Katze Unglück bringt, hängt davon ab ob man ein Mensch oder eine Maus ist...
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Re: Klingel um Hals, so was verrücktes...!

Beitragvon Katzenfan » Mo 5. Sep 2011, 08:33

:shock: Ich kann nicht fassen, dass es wirklich Leute gibt die ihre Hunde oder Katzen mit Sprühhalsbändern oder Halsbändern mit Stromreizen "erziehen"! Vielleicht sollten diese Halter sich mal den Text hier zu Gemüte führen:

Sprühhalsbänder - Köpfchen statt Knöpfchen...


...das gilt auch für die viel gepriesenen Sprühhalsbänder, die in verschiedenen Ausführungen
den Markt erobert haben.
Spätestens seit uns Hundenanny Katja Geb-Mann allwöchentlich im deutschen Fernsehen
vorführt, wie jeder Hund, ganz gleich welches Problem er seinen Haltern vermeintlich oder
tatsächlich bereitet, mit Einsatz einer Fernbedienung in das Verhalten gepresst werden kann,
das Herrchen oder Frauchen beliebt, finden die Halsbänder, die einen angeblich völlig
harmlosen Spraystoß von sich geben, steigenden Absatz.
Doch schon der gesunde Menschenverstand lässt einen aufhorchen, wenn Hersteller und
Anwender behaupten, dass der jederzeit auszulösende Sprühstoß für den Hund
„gar nicht schlimm“ sei. Da fragt man sich doch selbst nach nur kurzem Nachdenken, wie es
denn möglich sein soll, instinktive, genetisch fixierte Verhaltensweisen wie zum Beispiel
das Jagdverhalten durch etwas zu unterdrücken, das dem Hund gar nichts ausmacht?!
Dem Hundehalter wird generös angeboten, das Gerät doch selbst mal in die Hand zu nehmen
oder um den Hals zu legen, während der Trainer den Auslöser betätigt... und tatsächlich,
so schlimm war das doch gar nicht. Ein kurzes „Zischhhh“ mit etwas feucht-kalter Luft.
„Ja“, bestätigt der überzeugte Hundehalter, „das war gar nicht schlimm.“
Was Hersteller und Trainer jedoch geflissentlich verschweigen (aus Unwissenheit oder in
betrügerischer Absicht?!), ist die Tatsache, dass plötzlich auftretende, nicht eindeutig
zuzuordnende Zischlaute beim Hund als Angst auslösende, sogar lebensbedrohliche
Laute abgespeichert sind, bei denen sofort die Flucht ergriffen werden muss.
Jeder kennt den Anblick eines Hundes, der sich selbst im Körbchen `zig mal um die eigene
Achse dreht, bevor er sich schließlich gemütlich niederlegt. Es handelt sich bei dieser
Verhaltensweise um ein Erbe aus den Zeiten, in denen der Hund noch weitgehend draußen
in Freiheit lebte. Bevor er sich hinlegte, drehte er sich mehrfach im Gras oder Laub, um die
ausgesuchte Liegestelle als ungefährlich abzusichern. Sollte beim Drehen ein Zischlaut
(zum Beispiel von einer Schlange) zu hören sein, würde er sich durch einen Sprung zur Seite
in Sicherheit bringen. Biologisch sinnvoll... und diesen genetisch fixierten, Angst auslösenden
Zischlaut bringen wir Menschen nun in den unmittelbaren Kopfbereich des Hundes! Und drücken
vielleicht gleich mehrfach das Auslöseknöpfchen, worauf der Hund ganz leicht nicht nur in Angst,
sondern sogar in Panik versetzt werden kann – ohne die Möglichkeit, sich durch die
Flucht zur retten!
Eigentlich ist dieser Umstand allein schon Grund genug, niemals zu erlauben, dass einem uns
anvertrauten Lebewesen ein solches Gerät angetan (im wahrsten Sinne des Wortes!) wird.
Es gibt aber noch mehr Probleme:
Der Hund weiß nie, wann und vor allem warum der Sprühstop ausgelöst wird, befindet sich
also in ständiger Erwartungsunsicherheit. Wer wissen möchte, wie sich das anfühlt, dem
empfehle ich folgendes Eigenexperiment, das nicht in Anwesenheit eines Hundes durchgeführt
werden sollte, damit dieser nicht unnötig verunsichert wird: Bitten Sie ein Familienmitglied
oder einen Freund, Sie wirklich stark zu erschrecken, zum Beispiel durch einen lauten Schrei
oder dadurch, dass er plötzlich die Stereoanlage zu voller Lautstärke aufdreht oder zwei Töpfe
aufeinander schlägt, wenn Sie gerade überhaupt nicht damit rechnen, sich zum Beispiel
entspannt im Sessel zurücklehnen oder gerade mit Freunden Karten spielen. Das Experiment
sollte mindestens mehrere Stunden, am besten ein oder zwei Tage dauern und der Schreckreiz
sollte in dieser Zeit mehrfach ausgelöst werden – ohne dass Sie wissen, wann dies sein wird.
Sie werden merken, dass der eigentliche Reiz, wenn er dann endlich auftritt, bei weitem nicht
so schlimm zu ertragen ist, wie die zermürbende Warterei auf ihn. Obwohl man ihn fürchtet,
wünscht man ihn schon beinahe herbei in der Hoffnung, dann wieder eine Weile Ruhe zu haben,
was aber nicht so ist, da er kurz nach dem Auftreten ein zweites oder drittes Mal ausgelöst wird
und dann wieder stundenlang gar nicht, ganz wie es Ihrem Helfer beliebt.
Keine angenehme Vorstellung, nicht wahr?!
Aber es gibt noch weitere Probleme. Gleich mehrere ergeben sich aus der Tatsache, dass
Hunde über gedankliche Verknüpfung lernen. Trägt der Hund das Halsband und erhält den
Sprühstoß, wenn er zum Beispiel auf mehrfachen Zuruf nicht kommt, so möchte der Mensch
ihm damit zeigen, dass er dafür mit Schreckreiz bestraft wird, dass er ungehorsam ist. Es
kann aber gut sein, dass er in genau diesem Moment zu einem kleinen Kind, einem Jogger
oder einem anderen Hund schaut – und den Strafreiz damit verbindet. Das Ergebnis ist dann
ein Hund, der noch immer nicht besser auf Abruf reagiert, dafür aber Ängste, evtl. sogar durch
die Angst ausgelöste Aggressionen, gegen das entwickelt, was er gerade sah. Die Hundehalter
sind dann ratlos, weil ihr Hund „plötzlich“ kleine Kinder meidet oder Jogger anknurrt, mit denen
er doch bisher bestens auskam. Viele solcher Beispiele finden sich in meiner Hundeschule ein,
erst kürzlich ein Rhodesian Ridgeback Rüde, dessen Sprühhalsband immer ausgelöst wurde,
wenn er zum Wildern durchbrennen wollte. Bei diesen Spaziergängen war allerdings auch
immer seine Gefährtin, der Zweithund der Familie, anwesend. Die Halter kamen nun nicht
wegen des unerwünschten Jagdverhaltens zu mir in die Hundeschule, mit dem sie sich
inzwischen abgefunden hatten, sondern weil der Rüde seit Wochen die Nähe der Hündin mied.
Immer wenn diese den Raum betrat oder sich, so wie früher, zu ihm kuscheln wollte, verließ er
mit ängstlichem Gesichtsausdruck das Zimmer und das konnte man sich nicht erklären...
Was hatte man diesen beiden Hunden angetan! Welche Gefühle wurden in den Tieren ausgelöst?!
Der Rüde hatte nun Angst vor seiner Gefährtin, die er früher heiß und innig liebte, während diese
nicht verstehen konnte, weshalb er, der vorher immer leidenschaftlich mit ihr spielte und tobte,
sie jetzt mied. Die gleiche Trainerin, die den Einsatz des Sprühhalsbandes empfohlen hatte,
empfahl jetzt übrigens, einen der Hunde abzugeben, weil die Tiere sich unterschiedlich
entwickelt hätten und einfach nicht mehr gut zueinander passen würden. Die Ängste des Rüden
erklärte sie über die angeblich dominante Ausstrahlung der Hündin. Man könnte weinen, wenn
man Hunden mit einem solchen Schicksal gegenüber steht – oder es packt einen
einfach nur die Wut.
Die Probleme gehen noch weiter, denn nichts generalisiert sich bei Hunden so schnell, wie
Geräuschangst. Nicht nur dieser Rüde, sondern auch zahlreiche andere Hunde entwickeln
nach Einsatz des Sprühhalsbandes Ängste vor allen möglichen Geräuschen. Das Öffnen
einer kohlesäurehaltigen Getränkeflasche, das Zischen von heißem Fett in der Pfanne,
Knall- und Schussgeräusche, die dem Hund vorher egal waren, versetzen ihn jetzt in Angst
und Schrecken. Der oben erwähnte Ridgeback Rüde zum Beispiel verzog sich mit
eingezogener Rute unter den Tisch des Besprechungsraums, als ich eine Wasserflasche öffnete.
Dies tat ich nicht, weil ich Durst hatte – trauriger Weise gehört es inzwischen schon fast zum
Standardprogramm beim ersten Kennenlernen und Analysieren eines mir vorgestellten Hundes
auszutesten, ob er schon mit Sprühhalsband gearbeitet wurde und welche Wunden dies an
seiner Seele hinterlassen hat. Die Halterin war auch sehr erstaunt, als ich ihr nach dem
„Flaschentest“ auf den Kopf zusagte, dass an ihrem Hund sicher schon mit Sprühhalsband
gearbeitet worden war. Das wollte sie mir eigentlich gar nicht erzählen, weil sie schon gehört
hatte, dass ich gegen den Einsatz dieser Geräte bin. Nachdem ich sie auf die Reaktion ihres
Hundes hingewiesen hatte, war sie sehr betroffen. Und wütend, nachdem ich ihr erklärte,
weshalb ihr Rüde jetzt Angst vor der Hündin und vor allen möglichen Geräuschen hatte.
Wütend auf die Trainerin, die sie auf diese „unerwünschten Nebenwirkungen“ nicht
aufmerksam gemacht, sondern immer erklärt hatte, wie harmlos der Einsatz des Gerätes sei.
Für mich stellt sich die Frage, ob Kollegen, die es einsetzen, um diese Nebenwirkungen
nicht wissen, oder ob sie diese bewusst verschweigen, weil kaum jemand bereit wäre,
den Einsatz zu erlauben, wenn sie bekannt wären. Und ich stelle mir die Frage, was von
beiden eigentlich schlimmer ist...
Last not least gibt es Probleme mit der Technik. Es soll schon vorgekommen sein, dass
das Gerät durch andere Funkfrequenzen oder sogar die Fernbedienung eines in der Nähe
befindlichen Halsbandes an einem anderen Hund ausgelöst wurde. Der Strafreiz wird dann
also einem Hund verabreicht, der einfach nur herumsteht oder gerade spielt oder sonst
etwas tut. Das steigert die Erwartungsunsicherheit natürlich noch mehr und erhöht die
Trefferquote auf Fehlverknüpfungen immens. Zusätzlich löst es nicht immer zuverlässig aus,
kann zum Beispiel durch Wetterlagen mit feuchter Luft (Nebel, Regen) verzögert oder
gar nicht reagieren. Schließlich zeigt es auch nicht an, wann die Batterie leer ist, wodurch
es passieren kann, dass der Auslöser gedrückt wird und nichts geschieht. Dann käme
man durch das Ausbleiben des Strafreizes (wenn der Hund denn überhaupt verstanden
hätte, wofür er eigentlich bestraft werden soll) in den Bereich der variablen Bestätigung,
was das unerwünschte Verhalten sogar noch verstärkt. Der Hund würde nämlich lernen,
dass er das Verhalten nur immer wieder zeigen muss, bis er schließlich wieder zum Erfolg
(in diesem Fall das Ausbleiben des Strafreizes und die erfolgreiche Durchführung des
Verhaltens) kommt.
Man kann es also drehen und wenden, wie man will: Sprühhalsbänder sind ganz und gar
nicht harmlos, im Gegenteil sogar sehr gefährlich. Manche Hunde werden durch sie so
verunsichert, dass sie in die so genannte erlernte Hilflosigkeit fallen, was zur Folge hat,
dass sie kaum noch Aktionen zeigen oder Handlungen anbieten, weil sie in ständiger
Angst vor dem für sie unkalkulierbaren Strafreiz leben. Um diesen Tieren – und ihren
verzweifelten Haltern – zu helfen, braucht es ein meist lang angelegtes, gut durchdachtes
Training, das den Hund aus dieser erlernten Hilflosigkeit und seinen vielfältigen
Ängsten wieder herausholt. Sprühhalsbänder gaukeln dem Hundehalter vor, mal eben
schnell per Fernbedienung eine Lösung für vermeintliche oder tatsächlich entstandene
Probleme zu haben. Aber so einfach ist das nicht. Hunde sind uns anvertraute, fühlende
und denkende Lebewesen, die nicht beliebig manipulierbar sind und deren Lernverhalten
sich von dem unseren ganz erheblich unterscheidet. Ich kann deshalb nur dringend
empfehlen, jeden Ausrüstungsgegenstand und jede Methode, der/ die durch Hersteller
oder Trainer empfohlen wird, vor Anwendung am Hund genau zu prüfen, sich gut zu
informieren und im Zweifelsfall nach dem guten alten Motto zu entscheiden, das auch
für unsere Hunde gelten sollte: Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem anderen zu.

© Clarissa v. Reinhardt
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