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von lasse » Do 23. Mai 2013, 14:52
Hallo, ich war heute beim Tierarzt, besser gesagt bei zwei Tierärzten, weil ich am Bauch meiner 12-jährigen Katze eine kleine Verdickung festgestellt habe. Die Diagnose: Mammatumor. Zum Glück habe ich den anscheinend sehr früh entdeckt, der Durchmesser beträgt bisher nur ca. 1-1,5 cm. Mittlerweile habe ich mich im Internet in die Thematik eingelesen und es gibt deutlich größere, kinderfaustgroße Tumoren. Da sieht es bei meiner Katze noch recht „gut“ aus. (Eine Quelle ist bspw. diese hier: http://www.tierklinik-hofheim.de/fileadmin/user_upload/Downloads_Tieraerzte/Merkblaetter/Katzenspezifische_Tumorerkrankungen.pdf.) Da jetzt eine größere Operation ansteht, habe ich nach dem Besuch des ersten Arztes noch einen zweiten aufgesucht. Ich wollte einfach zwei unabhängige Diagnosen haben und mir anhören, wer das wie behandelt. Bei letzterem gibt es nämlich große Unterschiede: Zuerst war ich in einer Tierarztpraxis. Nach schnellem Ertasten war sofort klar: Mammatumor. Der Arzt geht von einem bösartigen Tumor aus, da die Erfahrung bei Katzen zeigt, dass über 99% der Mammatumoren bösartig sind. Da der Tumor noch sehr klein ist, möchte er nur die eine Stelle herausschneiden und die Bauchdecke weitestgehend unversehrt lassen. Ein "kleiner, äußerlicher Eingriff". Meine Katze wäre dann sogar am selben Abend angeblich wieder (mehr oder weniger) fit. Kosten: ca. 120€ komplett inkl. Blutuntersuchung. Danach bin ich in eine Tierklinik. Auch hier wieder die selbe Diagnose. Aber die OP würde hier umfangreicher werden. Einfach nur herausschneiden kommt hier nicht in Frage. Stattdessen wird der Tumor weiträumig, d. h. inklusive Gewebe im Umkreis von 3 cm, herausgeschnitten. Vorher würde noch geröntgt werden, um festzustellen, ob eine Metastasierung in der Lunge vorliegt. Falls ja, würde eine OP keinen Sinn mehr machen. Meine Katze wäre erst 10 Tage nach der OP wieder fit nach 1-2 Nachuntersuchungen und Fädenziehen. In der Klinik wird die Behandlung also gleich viel umfangreicher angelegt und kostet dementsprechend: 500-600€ (Röntgen, OP, Nachbehandlung, Blutuntersuchung), der Tumor wird an den Pathologen zur Untersuchung geschickt, das kostet aber extra. Jetzt bin ich verunsichert. Der eine Arzt würde alles großflächig herausschneiden und der andere anscheinend nicht so großflächig, da der Tumor noch so klein ist. Wem soll ich jetzt vertrauen? Ich möchte dem ersten Arzt nicht seine Erfahrung absprechen, dass ein kleinerer Eingriff auch erfolgreich sein kann. Der zweite Arzt macht aber halt so etwas gar nicht erst. Außerdem habe ich im Netz gelesen, dass man eigentlich bei einem Mammatumor die gesamte Milchleiste auf der entsprechenden Seite entfernt. Das kam bei dem zweiten Arzt gar nicht so herüber, dass es die ganze Leiste ist. Vielleicht meinte er das? Viele Fragen konnte ich leider vor Ort nicht stellen, da ich da einfach nicht das Hintergrundwissen zu diesem Tumor und zu den OPs hatte. Jetzt habe ich mich ein bisschen reingelesen. Noch eine Frage, die mir erst nach den Arztbesuchen kam: Warum wurde bspw. nicht sofort geröntgt, um gleich Metastasen auszuschließen? Damit es eventuell keine zwei Narkosen, sondern nur eine gibt? Der erste Arzt hat eine Röntgenuntersuchung gar nicht erst angesprochen. Anscheinend wird gleich losoperiert, obwohl es auch die geringe Wahrscheinlichkeit gibt, dass es kein bösartiger Tumor ist. Im Internet habe ich gelesen, dass man während der OP schon überraschenderweise/glücklicherweise auf Hämatome gestoßen ist. Aber andererseits kann man durch Biopsie oder Ultraschalluntersuchung nur mit großer Unsicherheit die Art des Tumors bestimmen. Und dann ist es auch leider eine Kostenfrage, auch wenn ich bei der Gesundheit meiner Katze eigentlich über so etwas gar nicht nachdenken oder sprechen möchte. Aber 120€ und 500-600€ sind ein riesiger Unterschied. Wem soll ich vertrauen? Die Tierklinik hat eventuell sowieso deutlich gehobenere Standards und geht auf Nummer sicher und plant von Anfang an immer ein Rundum-Paket, das dann entsprechend kostet. Aber vielleicht muss es das nicht sein? Was denkt ihr? Welche Behandlung sollte ich nehmen? Absolute Sicherheit, dass keine neuen Tumoren entstehen, gibt es sowieso bei keiner OP. Wenn es wenigstens keine Metastasierung gibt, könnte ich zumindest meiner Katze mit jeder Tumorentfernung das (Zusammen-)Leben ein wenig verlängern. Natürlich nur so lange, wie sie noch so glücklich und vital wie jetzt ist. Seit zwölf Jahren flitzt sie unverändert fröhlich durch die Wohnung wie am ersten Tag. Daran hat sich nichts mit dem Alter geändert. Der Tumor konnte ihr bisher glücklicherweise noch nichts anhaben. Ich wäre über Ratschläge und Erfahrungen sehr dankbar. Ich liebe meine Katze sehr, was vielleicht in dem nüchternen Text hier nicht so herüberkommt. Aber ich wollte nur alles so sachlich beschreiben, wie es ist. Allein schon die anstehende OP macht mir sorgen. Hoffentlich wird während der Operation nichts Schlimmeres entdeckt... Ich möchte mich jetzt so schnell wie möglich für eine OP entscheiden und nach Möglichkeit diesen Freitag, also morgen, oder am Montag meine Katze operieren lassen. Der Tumor ist noch klein und man sollte keine Zeit verschenken. Danke schonmal im Voraus, lasse
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von Katzenbär » Do 23. Mai 2013, 16:18
Hallo Lasse! Dein Bericht hat mich traurig und nachdenklich gemacht. Es ist eine schwere Entscheidung, aber Du hast gut gehandelt und für Deine Katze mehrere Meinungen eingeholt. Klar, dass in einer Klinik gleich das ganze Paket vorgeschlagen wird. Ich finde, dass es wichtig ist, zu sehen ob der Tumor schon Metastasen gestreut hat. Ansonsten reicht doch den "Gott sei Dank" noch kleinen Tumor zu entfernen. Wenn die ganze Milchleiste entfernt werden soll, ist das wohl prophylaktisch um dass nicht noch was nachwächst. Wichtig ist doch eine Biopsie, um zu sehen ob der Tumor (ist es ein Tumor?) bös- oder gutartig ist. Wenn nur durch einen Tastbefund sowas Schwerwiegendes festgestellt wird, würde ich auch zweifeln. Erst eine genaue Diagnose, was der Knoten eigentlich ist und dann katzenfreundlich entscheiden. Ich drücke Dir und Deiner Mieze ganz doll die Daumen und hoffe, dass es "gut" wird. LG Marla 
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von miezenfan » Do 23. Mai 2013, 17:23
Hallo Lasse, oh je, welch schlimme Situation, die ich sehr gut nachfühlen kann. Ich will keinesfalls hier etwas herunterspielen, will aber aus meiner Erfahrung etwas mitteilen: Vor etwa vier Jahren habe ich bei meiner damals auch etwa 12jährigen Katze an der Mammaleiste eine kleine Geschwulst, etwa kirschgroß, gefühlt, und habe das etwa vier Tage beobachtet, d.h. immer wieder dahin gefasst und bin dann zum Tierarzt. Die Diagnose: Mammatumor, meist böse. Also zur OP geraten, es sollte, so sagte man mir damals, die gesamte Mammaleiste entfernt werden, das wäre wohl die übliche Verfahrensweise bei dieser Art der Erkrankung gewesen (so sagte man mir). Wir haben einen OP-Termin etwa vierzehn Tage später ausgemacht. In diesen 14 Tagen bin ich nicht gut ansprechbar gewesen, solche Ängste und Sorgen habe ich mir gemacht um meine Maus. An demTag vor der OP habe ich meine Katze nochmals gründlich abgefühlt und keine Geschwulst mehr gefunden. Am Morgen des OP-Tages bin ich mit der Katze zum Tierarzt gefahren und habe verlangt, dass noch einmal ein gründliches Abtasten erfolgen soll und siehe, an diesem Tag konnte auch der Tierarzt nichts mehr feststellen. Ich bin mit der nichtoperierten Katze wieder nach Hause gefahren. Und diese Geschwulst ist weder an der Leiste noch an anderer Stelle nochmals aufgetreten.
Jetzt liegt neben mir meine ziemlich laut schnarchende Katze, [b]die im Juli 17 Jahre alt wird[b]. Sie ist wirklich inzwischen eine Katzen-Omi, nicht mehr sehr flink, und auch mit einigen Schwierigkeiten wie Nieren- und Schilddrüsenproblemen, die wir im Moment ganz gut im Griff haben.
Was passiert eigentlich, wenn Du mit der OP noch eine Woche wartest? Vielleicht ist diese kleine Stelle dann verschwunden? Versteh mich bitte nicht falsch, ich will die Stelle, die Du gefühlt hast, nicht wegleugnen. Ich wünsche Dir und Deiner Katze alles alles Gute, und wünsche auch sehr, dass Du die richtige Entscheidung triffst. Vielleicht läßt Dich meine Erfahrung noch ein paar Tage warten, ohne den Ausgang einer möglichen OP zu beeinflussen. Alle guten Wünsche von Elke B.
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von catwomen » Do 23. Mai 2013, 18:00
hallo ja zwei meinungen sind natürlich besser ver unsichern aber auch mehr wie ich finde. meine emma jetzt im regenbogenland seit zwei jahren ist an diesem krebs gestorben,ich habe sie nicht mehr oprieren lassen sie war bei der diagnose schon 15 und hatte ein jahr vorher eine blasen op wo wir fest gestellt haben das sie narkosen in ihrem alter gar nicht mehr gut veträgt. ich fand auch erst nur einen kleinen knubbel aus dem aber schon flüssigkeit kam. dieser krebs ist fast immer bösartig das hast du ja schon erfahren auch streut er gern vor allem in der lunge.würde also vieleicht erstmal auf metasstasen unter suchen lassen.nun hätte man sie operiert hätte man auch die ganze milchleiste weg genommen.bei ihr wuchs das ganze ziemlich schnell und streute auch ordentlich. schimmerte auch schon dunkel durch die haut.als sie anfing den tumor der eigentlich noch nicht so groß war auf zu beißen und wir keine möglichkeit fanden sie davon ab zu halten sie auch schwächer wurde habe ich sie erlösen lassen.sie hatte zum schluß auf beiden seiten größere und kleinere knoten. nun emma hab ich gefunden als sie circa 4-5 jahre alt war und sie auf genommen,so wußten wir nicht ob sie schon 15 oder sogar älter war. ich bin kein mensch der nichts unversucht läßt und sagt einschläfern schnell.aber für sie war es sicher das beste. da ich nun keine op erfahrungen habe kann ich dir zu gar nichts wirklich raten höchtens eben gucken zu lassen ob er vieleicht doch schon gestreut hat.dann solltest du vieleicht nicht all zu lange warten. jedenfalls bei emma war das ganze nach 1,5 jahren auf dem höchstand also ziemlich schnell. ich hoffe das deine mieze glück hat ,ich denk du wirst für sie die richtige entscheidung treffen. wünsche euch auf jedenfall ganz viel glück und drücke daumen. liebe grüße JULIA
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von lasse » Do 23. Mai 2013, 19:21
miezenfan hat geschrieben:Was passiert eigentlich, wenn Du mit der OP noch eine Woche wartest? Vielleicht ist diese kleine Stelle dann verschwunden?
Soweit ich das mitbekommen habe, kann ein Tumor sehr schnell wachsen. Innerhalb einer Woche kann er merklich größer werden und ich habe auch gelesen, dass dann schnell nach 3-4 Wochen alles zu spät sein kann. Man handhabt das bei Tumoren bei Tieren und Menschen anscheinend gleich: sicherheitshalber sofort entfernen, egal ob gut- oder bösartig. Anscheinend kann man das eh nicht so gut feststellen. Macht man eine Biospie und bekommt das Ergebnis „gutartiger Tumor“, dann gilt das streng genommen nur für die eine Probe, die man entnommen hat. Die bösartigen Anteile übersieht man dann eventuell. Die Wahrscheinlichkeit ist sehr, sehr hoch bei Katzen, dass ein Mammatumor bösartig ist. Daher möchte ich so schnell wie möglich den Tumor entfernen lassen, vor allem, weil er noch sehr klein ist und kaum wächst (vor einem Monat hat schonmal jemand in meiner Familie etwas erfühlt, aber sich dabei nichts gedacht, d. h. aber auch positiverweise, dass der Tumor sehr langsam wächst). Also auf keinen Fall warten. Ich tendiere zur Zeit zum kleineren Eingriff und versuche jetzt, so schnell wie möglich einen OP-Termin zu bekommen.
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von catwomen » Di 28. Mai 2013, 11:30
hallo für was hast du dich denn entschieden,frga mal intressenhalber. liebe grüße JULIA
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von Asmodis_Thalis » Mi 29. Mai 2013, 09:57
Mit so einem Tumor ist nicht zu spaßen, da geb ich Dir vollkommen Recht und ich bin sicher, dass Du für Deine Mieze das Richtige tust. Ich drück auf jeden Fall ganz dolle die Daumen, damit Dein Fellpopo das Ganze gut übersteht und gesund wird! Pfötchen drücken auch Socke und Mausi.
Wer keine Katzenhaare an der Kleidung hat, ist nicht richtig angezogen!!!
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von Sofatiger » Mi 29. Mai 2013, 20:07
Wir hier (= 2 Hände und 64 Pfoten) drücken natürlich ebenfalls die Daumen ... und die Pfoten.
In liebevoller Erinnerung an meine Freunde im Regenbogenland. Ich werde euch nie vergessen.
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von Sofatiger » Mi 29. Mai 2013, 21:52
P. S. Bitte berichte doch mal, für welche OP du dich nun entschieden hast und wie sie verlaufen ist.
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von Katzenbär » Mi 29. Mai 2013, 23:49
Hallo, ich trau mich gar nicht zu fragen was und wie die Op. verlaufen ist ??? Ich hoffe doch ganz stark, dass alles gut ging ?????  LG Marla und Daumendrück
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