17 Jahre alter Kater

17 Jahre alter Kater

Beitragvon marlene » Sa 19. Dez 2015, 17:03

Hallo ihr Lieben,
ich bin neu hier und hoffe auf ein paar Einschätzungen von euch...
Mein Kater ist nun knapp 17 Jahre alt (früher reiner Freigänger, seit ca. 1,5 Jahren immer öfter drinnen und heute eigentlich nur noch in der Wohnung) und baut seit ein paar Monaten immer mehr ab. Ich denke, das ist für das stolze Alter zwar "normal", aber mir fällt es schwer alles richtig abzuschätzen. Ende des Sommers ging es mit leichtem Humpeln vorne rechts los. Beim Tierarzt wurde das soweit abgeklärt und zusätzlich noch Ohrmilben entdeckt. Dagegen gab es die erste Salbe (Otimectin), bei der es auch zuerst besser wurde. Nach ca. 6 Wochen entschied ich mich nochmal zu einem anderen Tierarzt zu fahren, der näher ist, weil Auto fahren immer die reinste Tortur für den armen Mann ist. Zu dem Zeitpunkt sah er wirklich furchtbar aus: struppiges Fell, ein paar kahle Stellen und etwas abgemagert. Der neue Tierarzt entdeckte eine Ohrentzündung und weil der Kater wohl solche Schmerzen hat, rupft er sich das Fell selbst aus. Es gab eine neue Salbe (Surolan), sowie Ölkapseln zum Fellaufbau und für die Haut. Es folgten ein paar weitere Kontrollbesuche. Er bekam noch eine Aufbauspritze, die ihm sichtlich gut tat. Die Entzündung schien abgeheilt und er sah wieder besser aus und nahm wieder etwas zu. Um alles weitere auszuschließen, machte der Arzt ein Blutbild (Leber, Schilddrüse...). Organisch ist der Kater scheinbar in bester Form ;) beim Abtasten konnte auch nichts festgestellt werden. Ich einigte mich mit dem Arzt darauf die Ölkapseln weiter zu geben und regelmäßig die Ohren mit so einem Ohr-Enzym-Reiniger sauber zu machen. Ich muss zugeben, dass das mit dem Ohr reinigen nicht immer ganz so leicht ist...da haben wir es zwischendurch auch schonmal einen Tag vergessen :oops:
Der letzte Tierarzttermin war vor ungefähr 6 Wochen. Seitdem sah der alte Herr schon wieder besser aus...doch seit ein paar Tagen bin ich jedes Mal wieder ganz erschrocken :o Er schläft eigentlich die meiste Zeit auf seinem Lieblingsplatz vor der Heizung und wenn er dann mal aufsteht, ist das ganze mehr als wackelig. Er hat wieder ziemlich schlechtes Fell bekommen, erscheint mir dünner und auch verwirrter. Seit 1-2 Wochen geht auch öfter mal was neben das Katzenklo, auch wenn das eben sauber ist. Er hat viele trockene und teilweise schuppige Hautstellen, von denen er zb beim Schütteln ganze Hautfetzen (also er blutet nicht, das sind einfach Krusten...mir fehlt das richtige Wort) verliert. Zudem fällt mir auf, dass er sehr schlecht riecht. Ich dachte natürlich erst an das Maul, aber das ist es nicht. Er riecht eigentlich überall, der "Duft" ist schwer zu beschreiben, muffig irgendwie. Im Internet bin ich dann auf eine Ohrentzündung in Verbindung mit schlechtem Geruch aus den Ohren gestoßen. Die Ohren riechen zwar intensiv, aber der schlechte Geruch verteilt sich irgendwie auf den ganzen Körper. Da er sich relativ gern bürsten lässt, versuche ich das regelmäßiger zur Unterstützung zu machen. Ab und zu mache ich ihn auch mal vorsichtig mit einem warmen nassen Waschlappen sauber, da steht er aber nicht ganz so drauf...
Das Problem ist, dass ich nicht einschätzen kann, ob er starke Schmerzen hat. Er frisst (Nassfutter, gelegentlich Trockenfutter) und trinkt eigentlich normal. Er lässt sich immer noch gerne streicheln, aber zieht sich eben auch oft zurück (das hat er aber auch schon immer getan!). Er war nie ein großer Spielfreund, also kann ich zu dem Punkt keinen Vergleich ziehen.
Ich werde für nächste Woche nochmal einen Termin beim Tierarzt machen und hoffe mal, dass der vor Weihnachten noch Zeit für uns hat :|
Aber was meint ihr? Wie viele Mittelchen und Salben und und und sollte man bei einem 17 Jahre alten Kater noch auszuprobieren? Versteht mich nicht falsch, ich würde für meinen Kater alles tun und auch das Geld ist für mich dabei nicht entscheident. Ich bin nur nicht so wirklich davon überzeugt, ihn mit allem möglichen Zeug vollzupumpen, wenn es ihm so schlecht geht. Ich weiß ja nicht mal genau, wie schlecht es ihm geht :cry: Genauso wenig will ich ihn natürlich leiden lassen! Die Frage, wann der "richtige" Zeitpunkt zum Einschläfern ist oder ob man ihn überhaupt einschläfern lassen sollte, ist für mich (oder wahrscheinlich für jeden!) super schwer... :(
marlene
 
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Re: 17 Jahre alter Kater

Beitragvon Sofatiger » Sa 19. Dez 2015, 21:18

Grüß dich Marlene,

hm, hier aus der Ferne eine Entscheidung zu treffen, finde ich sehr schwierig. :-/ Ich würde aber sagen, solange dein Kater sich noch soweit fit und lebenswillig zeigt, würde ich ihm diese Chance auf jeden Fall auch geben.
Hast du denn schon einmal ein Röntgenbild bzw. einen Ultraschall machen lassen? Ich möchte dir wirklich keine Angst machen, aber deine Beschreibung des Zustands deiner Fellnase erinnert mich gerade doch sehr stark an mein Bienchen, welche ich erst vor etwas mehr als 2 Wochen leider habe einschläfern lassen müssen - mit nur 9 Jahren. :cry: :cry: :cry: Auch sie hat innerhalb kurzer Zeit sehr stark abgebaut, wurde unsauber, außerdem unsicher auf den Beinen und hat eigentlich fast nur noch geschlafen. Und auch bei ihr wurde eine organische Ursache ausgeschlossen.

In jedem Fall würde ich mir an deiner Stelle noch die Meinung eines anderen Tierarztes einholen, so dies vor Weihnachten noch möglich ist.

Ich wünsche dir und deinem Katerle alles, alles Gute. Und ich würde mich freuen, wenn du uns auf dem Laufenden halten könntest. Man leidet doch irgendwie mit ...

Viele liebe Grüße
Siegfried

P. S. Um noch ein Wort zum "richtigen Zeitpunkt" für's einschläfern lassen zu sagen: Bei meinem Bienchen war es so (eigentlich bei allen meinen Katzen bislang), dass sie mir deutlich zu verstehen gab, als sie nicht mehr wollte. Nach der Diagnosestellung ist sie trotz kinderfaustgroßem Tumor am Oberschenkel, der sie sichtlich in ihrer Bewegung eingeschränkt hat, trotz Blutarmut und sicherlich auch Schmerzen, noch gut zwei Wochen lang mehrmals täglich von sich aus 2 Stockwerke die Treppe runter und wieder raufgerannt, sie hat ganz normal mit den anderen Katzen und mit uns interagiert, wenn sie auch zeitweise viel geschlafen hat. Sie hat sogar wieder etwas zugenommen (nachdem sie durch die Krankheit innert kürzester Zeit von über 5 auf unter 3 kg abgemagert ist). So groß war ihr Wille zu leben.
In liebevoller Erinnerung an meine Freunde im Regenbogenland. Ich werde euch nie vergessen.

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Re: 17 Jahre alter Kater

Beitragvon marlene » Sa 19. Dez 2015, 21:55

Vielen Dank schonmal für die Antwort!
Ich werde dann beim Tierarzt wohl mal nach einem Röntgenbild fragen. Geht das denn überhaupt ohne Narkose? Bisher ist uns sowas zum Glück erspart geblieben, also bin ich da ahnungslos ;)
Das Problem mit einer zweiten Tierarzt-Meinung ist leider etwas schwierig :( Hier in der Nähe gibt es nicht sonderlich viele...und die, die es gibt sind laut Bekannten nicht sonderlich gut oder vertrauenswürdig. Eine super Tierärztin, bei der wir damals immer mit dem Hund waren ist leider ca. 30-40 Minuten Fahrt entfernt und den Stress möchte ich meinem Kater Carlo nur ungern antun :( von unserem jetzigen Tierarzt bin ich eigentlich sehr begeistert.
Ich beobachte den alten Herrn heute und morgen nochmal ganz genau und fahre hoffentlich direkt Montag zum Arzt!
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Re: 17 Jahre alter Kater

Beitragvon Sofatiger » Do 24. Dez 2015, 14:08

Ja, hier bei uns gibt es auch nicht wirklich viele (um nicht zu sagen fast gar keine) guten Kleintierärzte. Letztendlich bin ich mit meiner Katze damals dann auch ins ca. 45 Min. entfernte Nürnberg gefahren. Der Tierarzt, bei dem ich dort gewesen bin, wurde sehr gelobt.

Betreffs Narkose: Frag doch einfach mal deinen TA, was er dazu meint. Aber ganz ehrlich? Wäre es meiner, ich würde ihm das nicht mehr antun.
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Re: 17 Jahre alter Kater

Beitragvon obacht » So 27. Dez 2015, 17:33

Hallo,
ich hab hier ein bisschen gestöbert und bin auf den 17jährigen Patienten gestossen ;)
Beim Thema Geruch am ganzen Körper fällt mir die Bauchspeicheldrüse ein, also Diabetes. Oder eben akutes Nierenversagen.
Mein verstorbener Kater hat daran gelitten und gegen Ende war er auch komplett abgemagert, teilweise desorientiert und das mit struppigem Fell.
Hat der Doktor einen Ultraschall gemacht und Blut abgenommen?
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