Tumor am Darm / Katze stirbt

Tumor am Darm / Katze stirbt

Beitragvon ThelmaLouise » Do 11. Feb 2016, 17:28

Hallo zusammen!
Ich bin sehr in Sorge um meine beiden Katzendamen und wende mich daher an euch in der Hoffnung auf hilfreiche Tipps und Ratschläge.

Vor knapp zwei Jahren habe ich meine "Mädchen" aus einer Notlage befreit und zu mir genommen. Beide waren dehydriert, weil das Wasser nicht regelmäßig ausgetauscht wurde; sie waren in einem schmutzigen und dunklen Raum eingesperrt; Hygiene fand keine statt, weil das Katzenklo nicht gereinigt wurde und zu allem Übel wurden sie auch nicht vernünftig ernährt.
Der Vermutung nach haben die beiden das mehr als zwei Jahre ertragen müssen...

Als ich sie dann zu mir genommen habe, waren sie nicht nur dreckig, sondern beide auch extrem übergewichtig. Thelma wog 15kg und Louise knapp 11.

Der Tierarzt hat mir damals 200g Nassfutter am Tag und eine handvoll Trockenfutter pro Tag vorgeschrieben. So sollten sie auf "Normalmaß" gefüttert werden.
Als Neu-Katzenmama hab ich mich natürlich darauf verlassen...

Thelma wiegt mittlerweile 6,4kg, sieht aber noch immer moppelig aus.

Bei Louise wird es nun problematisch:
Sie hat innerhalb weniger Wochen drastisch abgenommen, obwohl sie regelmäßig frisst und auch (nicht mehr) erbricht.
Dienstag war ich beim Tierarzt, er hat sie auf knapp 3kg geschätzt :(
Außerdem hat er sie abgetastet und mir dann verkündet, er hätte einen Tumor im Bauch entdeckt, den er aber nicht mehr operieren könne...

Ich werde mir natürlich nächste Woche eine zweite Meinung einholen, aber bis dahin hab ich das Gefühl, ich muss dringend was tun, damit die Kleine nicht verhungert.
Rinderfettpulver ist schwierig, weil die Katzen sich immer mit ihrem Napf abwechseln und Thelma ja davon nichts haben soll.
Daneben sitzen geht leider auch nicht, weil sie nicht durchgehend fressen, sondern immer mal wieder spazieren gehen und dann wieder fressen...

Ich bin wirklich verzweifelt!
Thelma darf gerne ein bisschen dünner werden, aber ich denke, sie ist einfach zu träge.
Louise muss aber unbedingt zunehmen, sie ist nur noch Haut und Knochen.

Könnt ihr mir helfen?
Zuletzt geändert von ThelmaLouise am Mi 17. Feb 2016, 02:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Untergewicht plus Übergewicht

Beitragvon Katzenbär » Do 11. Feb 2016, 19:44

Hallo und herzlich Willkommen hier. Als Erstes möchte ich Dir meine Hochachtung aussprechen, dass Du die armen Katzen zu Dir genommen hast. Allzu große Ahnung habe ich nicht, aber was ich weiß, wenn eine Katze untersucht werden soll - ist das nicht nur mit abtasten getan. Der TA hätte röntgen und noch großes Blutbild machen können. Woher weiß er, dass da ein Tumor ist? Mir hätte die Diagnose von ihm nicht gereicht. Wie alt wurden die Katzen geschätzt? Sind sie bei Dir Freigänger?
Das ist gut, dass Du eine zweite Meinung einholst - ich drück auf jeden Fall die Daumen.
Was sind das bloß für Menschen, die sich Tiere ins Haus holen und sie dann so vernachlässigen.
Da könnte man doch......ich will hier nicht ausfallend werden :evil:
Ich drück auf jeden Fall die Daumen, dass bei Deinen Miezen alles in den Griff zu kriegen ist.
LG Marla :)
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Re: Untergewicht plus Übergewicht

Beitragvon ThelmaLouise » Do 11. Feb 2016, 20:19

Hallo Marla, vielen Dank für deine liebe Antwort!

Nach den schlimmen Jahren sind mir die zwei umso mehr ans Herz gewachsen und ich versuche wirklich, ihnen alles Leid vom Leibe zu halten.

Die ersten zwei Tage nach der "Diagnose" habe ich nur geweint, doch weil Louise so lustig durch die Wohnung tollt und auch sonst keinerlei Anzeichen für einen baldigen Tod durch Krankheit zu bemerken sind, bin ich doch ins Grübeln gekommen.

Meine beste Freundin hat die beiden in Kanada gerettet, als sie nur wenige Tage alt waren. Deswegen können wir ziemlich genau sagen, dass sie 11 Jahre alt werden im September.
Sie waren von Anfang an Stubenkatzen und sind auch bei mir in einer 75qm Wohnung.

Der Arzt hat durch Abtasten den Tumor feststellen können - sagt er.
Weitere Untersuchungen wurden nicht gemacht.
Er hat sie quasi direkt dem Tode freigegeben :(

Mir ist erst später klar geworden, dass man bei einem Menschen auch nicht nur durch "Hand auflegen" bzw. fühlen eine derartige Diagnose stellen würde, deswegen zweifle ich das an.
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Re: Untergewicht plus Übergewicht

Beitragvon Kathi92 » Fr 12. Feb 2016, 08:13

Hallo,

ich halte die Diagnose auch für fragwürdig.
Selbst, wenn es ein Tumor wäre, wäre noch zu klären, ob er gut- oder bösartig ist - dieser Arzt scheint mir nicht kompetent zu sein.
Übrigens habe ich auch 2 Katerchen hier, Brüder, die vom Körperbau völlig anders sind - Geronimo etwas moppelig (bloß am Bauch) mit zuletzt 4,2kg und Gizmo, der mit seinen 3,2kg drahtig, aber keinesfalls mehr abgemagert daherkommt. Mittlerweile fressen sie auch eher Etappenweise, aber an manchen Tagen frisst Gizmo auch mehr als die 200g, Geronimo dementsprechend manchmal weniger.
Nun ist der von dir beschriebene Unterschied natürlich nochmal deutlicher und sofern Louise wirklich etwas zunehmen muss, sehe ich es als problematisch an, dass das Futter den ganzen Tag zur Verfügung steht - denn dann wird Thelma sich auch daran bedienen.
Auch Katzen kann man, wenn nötig, an bestimmte Fresszeiten gewöhnen. Versuche mal, das Futter nach ca. 20 Minuten wieder wegzustellen und einige Stunden später fütterst du noch mal usw. . So bekommst du auch einen besseren Überblick darüber, wer wie viel frisst, vor allem aber besteht nicht die Gefahr, dass Louise irgendwann in die von Thelma leergefressenen Näpfe blickt. Bleib auch für die Fütterungszeiten wirklich dabei stehen und zeig den beiden, was "ihre" Näpfe sind. Am Anfang haben wir das genauso gemacht, weil Geronimo noch etwas moppeliger als jetzt war und man die Rippen bei Gizmo etwas erahnen konnte. Heute bleibt jeder an seinem eigenen Napf, bis sie ihre erste "Etappe" vertilgt haben - jetzt lasse ich die Näpfe mittlerweile stehen und erst wenn einer seinen Napf vorzeitig verlässt, ist der Napf quasi "freigegeben", danach achte ich also nicht darauf, wer an welchen Napf geht, nur wenn das Futter grad frisch eingefüllt wurde.

LG: Kathi
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Re: Untergewicht plus Übergewicht

Beitragvon Katzenbär » Fr 12. Feb 2016, 10:18

Hallo, ja so würde ich es auch machen. Erst einmal dabei bleiben wenn sie fressen - jede aus "ihrem eigenen Napf". Obwohl, Katzen haben ein anderes Fressverhalten - sie fressen nicht wie Hunde, die ihren Napf leer putzen. Ich würde nachts nichts hinstellen und erst morgens füttern, unter Aufsicht.
So mache ich das mit unserem Gartenkater, der einmal am Tag Futter bekommt. Erst einmal dabei bleiben und dann wandert das Futter in den Schuppen mit Katzenklappe.
Nun haben wir gesehen, dass er einen "Mitesser" hat. Es treibt sich ein "unkastrierter" Kater in der Kolonie herum. Es ist schwer die Kontrolle über das Futter zu behalten. Wir wollen nicht die freilaufenden Katzen mit unserem Futter anlocken. Aber das nur nebenbei bemerkt.
Geh mit Deiner Louise zu einem anderen TA. Das Dumme ist ja, dass man den Ärzten vertrauen sollte und dann wird man so enttäuscht. Alles Gute LG Marla :oops:
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Re: Untergewicht plus Übergewicht

Beitragvon ThelmaLouise » Di 16. Feb 2016, 20:11

Hallo zusammen und vielen Dank für die hilfreichen Antworten!

Bedauerlicherweise hat sich die erste Diagnose bestätigt.
Die zweite Tierärztin war allerdings in der Untersuchung viel gründlicher und hat viel mehr erklärt.

Leider fällt Louise seit gestern auch immer wieder hin. Begründet wird das durch die Schwäche, die nun auftritt.
Sie hat eine Cortison-Spritze bekommen und wenn sie bis Freitag wenigstens wieder anfängt zu essen, bekommt sie dann eine weitere. Ansonsten.... :cry:

Der Tumor hat schon die Größe ihres Kopfes und leider kann man ihr durch die Spritzen nur immer mal wieder ein paar Tage mehr erleichtern.
Also muss ich langsam anfangen und Abschied nehmen...

Meine Sorge geht gleichzeitig auf Thelma über, weil ich Angst habe, dass ihr die dauerhafte Trennung von Louise nicht bekommt.
Aber das bleibt abzuwarten.
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Re: Untergewicht plus Übergewicht

Beitragvon Katzenbär » Di 16. Feb 2016, 21:12

Oh nee...das tut mir so furchtbar leid. Es ist also Tatsache. Jetzt kann man nur das Beste für Dein Kätzchen machen - viel Liebe und Zuwendung, keine Schmerzen. Ich wünsche euch viel Kraft. :(
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Re: Untergewicht plus Übergewicht

Beitragvon ThelmaLouise » Di 16. Feb 2016, 21:20

Danke schön :(
Nun verlasse ich mich vollkommen auf die Ärztin.
Wenn sie sagt, es geht nicht mehr, dann wird das so sein...
Wir werden Louise auch zuhause begraben, zusammen mit ihrem Lieblingskissen :/

Das ist das erste Haustier, was ich verliere. Ich weiß damit gerade nicht umzugehen...
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Re: Untergewicht plus Übergewicht

Beitragvon ThelmaLouise » Mi 17. Feb 2016, 02:12

Ich habe noch eine Frage am Rande:
seit wir wieder zuhause sind, zieht Louise sich zurück.
Sie frisst zwar (worauf ich achten sollte), aber sie kuschelt nicht mehr auf der Couch und liegt in ihrem Nest an der Heizung.
Alleine.
Normalerweise springt sie sofort zu mir, wenn ich auf der Couch sitze oder liege.

Ist das ein Zeichen, dass sie gehen möchte?

Ich hab Angst, dass ich ihr aus Egoismus zu viel zumute.
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Re: Tumor am Darm / Katze stirbt

Beitragvon Katzenbär » Mi 17. Feb 2016, 09:59

Guten Morgen, ja, so ist es. Katzen (und nicht nur Katzen - sondern alle Tiere) spüren es, wenn es zu Ende geht. Sie verändern ihr Verhalten und ziehen sich zurück. Katzen schnurren auch, wenn sie Schmerzen haben - das ist wohl so ein Schutzmechanismus.
Bei meinem Panther vor 11 Jahren war es auch so - ich hatte ihn immer suchen müssen. Allein der Blick von ihm war wie ein Stich ins Herz...und dann hatten wir die letzte Entscheidung getroffen.
Das ist ein Vorteil, dass wir den Tieren eine lange Leidenszeit ersparen können, so schwer es auch fällt.
Darf ich Dir einen Rat geben? Bitte schaffe Dir nicht sofort ein neues Kätzchen an - lass etwas Zeit verstreichen, denn auch Tiere trauern. Deine Thelma wird nicht sofort einen neuen Mitbewohner akzeptieren. Lass dich umarmen und gib Deiner Louise alles was sie braucht.
Mitfühlende Grüße Marla :(
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