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von bugjam » Mi 9. Jan 2008, 19:39
Hallo zusammen, bin ganz neu hier, weil ich ein kleines/großes Problem habe. Ich bin zur Zeit mit Ärzte ohne Grenzen in Äthiopien, und habe hier ein verwaistes Katzenbaby adoptiert, das die Mutter bei unserem Büro abgelegt hatte. Das ging auch so einigermaßen gut; wir haben einiges an therapeutischer Milch über, die der Kleine gut annimmt. Allerdings wird es zunehmend schwierig - er dürfte jetzt etwa 6 Wochen alt sein und zappelt teilweise arg, anstatt zu saufen. Er wächst auch nicht wirklich, ist immer noch winzig. Zudem - ich schreibe Klartext - kackt er erstaunlich wenig, nur alle 2-3 Tage ein Würstchen. Ansonsten geht es ihm aber gut, außer daß er natürlich tagsüber meist allein ist; wenn ich da bin, schnurrt er aber ganz ordentlich und scheint sehr zufrieden. Er fängt zum Glück auch langsam an, sich zu putzen. Aber es ist wahrscheinlich höchste Zeit für anderes Futter - wozu würdet ihr mir raten? Die Auswahl ist natürlich sehr begrenzt. Ich weiß auch nicht, ob er alleine fressen wird - mit Milch auf einem Teller weiß er jedenfalls so garnix anzufangen. Ich hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen! Vielen Dank schonmal,
Hartmut
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von maggie1puma2 » Do 10. Jan 2008, 19:36
Hallo Hartmut, ich habe zwar leider nicht so viel Ahnung von Handaufzuchten, habe aber ein bisschen was gelesen. Wichtig ist z. B., dass man ihm/ihr nach dem Trinken jedesmal den Bauch massiert, damit die Verdauung in Gang kommt und danach mit einem feuchten Tuch den Popo abwischt (die Katzenmama würde es ablecken). Zufüttern kann man schon ab der 4./5. Woche, da Du in Äthiopien bist wird das etwas schwierig werden. Vielleicht wäre Hühnerfleisch machbar? Auch sehr weich gekochten Reis (ohne Salz) könnte man füttern. Wichtig sind auf jeden Fall tierische Eiweisse. Es kann natürlich auch sein, dass die Mutter das Kleine abgelegt hat, weil sie gemerkt hat dass es krank ist, womit auch erklärbar wäre, dass es nicht zunimmt. Aber vielleicht bessert es sich ja mit "normalem" Futter. Ich hoffe ich konnte ein bisschen weiterhelfen und hoffe das Beste für das Kleine! Wirst Du es denn dann mit nach Deutschland nehmen wenn Du wieder abreist? Oder wird sich dann jemand anders darum kümmern? LG Kerstin
"Auf leisen Pfoten kommen sie wie Boten der Stille, und sacht, ganz sacht schleichen sie in unser Herz und besetzen es für immer mit aller Macht." Eleonore Gualdi
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von bugjam » Do 10. Jan 2008, 21:58
Hi Kerstin, vielen Dank für die schnelle Antwort. Das mit der Bauchmassage werde ich auf jeden Fall mal probieren. Hintern abwischen hab ich mehr durch Zufall schon selbst rausgefunden, aber mittlerweile pinkelt er schon selbständig ins improvisierte Katzenklo, da ist er also schon drüber hinaus! Mit dem Zufüttern habe ich heute schon angefangen, mit Rindfleisch, war anscheinend höchste Zeit, nachdem er mal kapiert hatte, daß das eßbar ist, hat er tüchtig reingehauen! Am Anfang dachte ich auch, die Mutter hätte ihn aus einem bestimmten Grund verstoßen, aber er ist ja ansonsten so munter, wahrscheinlich war es mehr aus Futtersorge oder so... Bin auf jeden Fall schon mal sehr happy, daß er jetzt eine "richtige Katze" geworden ist! Viele Grüße, Hartmut
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von bugjam » So 10. Feb 2008, 18:22
Hallo, hier bin ich mal wieder... Um erstmal die letzte Frage aus Kerstins Posting zu beantworten, mit nach Deutschland nehmen wäre toll, aber ist mit Sicherheit so kompliziert, daß es leider nicht wirklich in Betracht kommt. Aber ich hab schon jemanden, der ihn hier übernehmen will. Aber jetzt hab ich erstmal ein ganz großes medizinisches Problem: er wächst und gedeiht ja eigentlich ganz prächtig, frißt sein Fleisch und trinkt gelegentlich seine Spezialmilch. Er ist sehr munter, spielt und kämpft mit großer Begeisterung und ist ein sehr braves Tier. Naja, etwas ängstlich ist er natürlich, wenn er mal in Freiheit laufen soll, aber das wird sich auch noch geben. Jetzt ist aber seit ein paar Tagen ein Problem mit seinen Hinterläufen aufgetreten, das rapide fortgeschritten ist bis zu dem Punkt, daß er heute garnicht mehr stehen kann und auch etwas jammert, wenn man ihn hochnimmt. Er scheint einfach keine Kraft in den Beinen zu haben! Sonst scheint er keine Schmerzen zu haben, er spielt auch noch und alles, aber er kann nicht mehr laufen. Gibt es sowas wie Kinderlähmung bei Katzen?!? Bitte, falls jemand was darüber weiß oder vielleicht einen Tierarzt fragen kann... Ich werde hier auch versuchen, einen Tierarzt zu finden, weiß aber nicht, ob die sich hier sonderlich gut mit Katzen auskennen, von eventuellen Medikamenten ganz zu schweigen... Ich hoffe sehr, jemand weiß Rat! Vielen Dank,
Hartmut
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von maggie1puma2 » So 10. Feb 2008, 21:19
Hallo Hartmut,
wenn Du eine Verletzung durch z. B. einen Unfall ausschliessen kannst, könnte es sich um Rachitis handeln. Was ich herausfinden konnte: kommt bei Katzen im Wachstumsalter recht häufig vor, wenn eine Störung des Mineralstoffwechsels besteht durch Unterversorgung mit z. B. Vitamin D oder durch hormonelle Störungen. Es zeigen sich manchmal sogar Knochenzubildungen (am Oberschenkel z. B.) oder deutliche Wachstumsrückstände gegenüber Gleichaltrigen. Im Extremfall kommt es auch zu Verkrüppelungen der Gliedmassen. Wenn es das sein sollte, ist eine ausreichende Versorgung mit Calcium nötig, da du ja bestimmt nicht so leicht an Medikamente rankommen kannst um das zu behandeln.
Mehr kann ich Dir leider im Moment nicht sagen, werd mich aber mal umhören, ob jemand so einen Fall kennt und weiß was es sein könnte.
Viel Glück weiterhin!
LG Kerstin
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von bugjam » Mo 11. Feb 2008, 19:39
Hallo Kerstin, schon mal Danke für den Tip. Ich bin zwar überrascht, daß er an irgendwas Mangel haben sollte, weil er ja immer noch ab und zu seine F100-Milch kriegt, in der wirklich alles drin ist; aber vielleicht hat er zu wenig gekriegt... Das Bild paßt ansonsten, er ist auch sicher zu klein für sein Alter. Auf jeden Fall ist es heute nochmal viel schlimmer geworden, man kann ihn kaum noch hochnehmen, und er jammert sehr viel. Bewegen geht kaum noch. Fressen geht immerhin. Werde morgen mal versuchen, hier einen Tierarzt aufzutreiben; die gibt es, aber kennen sich natürlich vor allem mit Kühen, Schafen usw. aus. Mal sehen, was ich erreichen kann. Auf jeden Fall tausend Dank für Deine Mühe, wäre toll, wenn Du noch mehr Infos auftreiben könntest.
-Hartmut
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von bugjam » Mo 25. Feb 2008, 20:04
OK, einen Tierarzt habe ich gefunden, nicht daß die hier viel Erfahrung mit Katzen hätten; aber er hat Antibiotika und Vitamin B per Injektion verschrieben, und das scheint auch etwas geholfen zu haben. Es ging langsam besser, nur heute scheint es wieder schlechter zu gehen. Ich weiß nicht, was das sein kann; der Tierarzt hat auf ein Trauma getippt, aber ich wüßte nicht, woher das käme. Und es scheint einfach nicht richtig gut zu werden...
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von maggie1puma2 » Sa 1. Mär 2008, 13:05
Hallo Hartmut, wie gehts ihm denn momentan? Bin mit meinen Recherchen noch nicht richtig weitergekommen. Auf ein Trauma hätte ich nach Deiner Beschreibung der Symptome auch als erstes getippt, aber da hättest Du ja bestimmt was mitbekommen wenn er einen Unfall o.ä. gehabt hätte. Hab folgende Seite gefunden, wo etwas über Mangel- bzw. Fehlernährung und die Auswirkungen bei Katzen steht, vielleicht kannst Du ja dort was rauslesen, dass für Deinen Kater in Frage kommt. http://www.atn-ag.ch/content/view/51/74/Werde mich aber weiter umhören bzw. umschauen ob ich noch was zu diesem Thema finde. LG Kerstin
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von bugjam » Mo 12. Mai 2008, 11:53
Leider letzte Nachricht: das Katerle hat sich ganz gut erholt, hab ihm Antibiotika und Vitamin B injeziert auf Rat des Tierarztes, und das scheint doch geholfen zu haben. Leider mußten wir dann wegen Problemen mit den Behörden das Projekt schließen, und das Katzerl ging in die Obhut unserer Köchin über. Die mochte ihn allerdings sehr, so daß ich denke, daß es ihm immer noch gutgeht. Ist halt schade, daß ich ihn verlassen mußte...
-Hartmut
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von maggie1puma2 » Di 13. Mai 2008, 08:34
Hallo Hartmut, tut mir leid für Dich dass Du ihn zurücklassen mußt. Aber er wird es bei der Köchin bestimmt gut haben, wenn sie ihn so gern mag wie Du schreibst. Und er ist Dir bestimmt auf ewig dankbar daß Du Dich so gut um ihn gekümmert hast - sowas vergessen Tiere nicht! LG Kerstin
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