Nun ist es soweit. Wir sind umgezogen. Nun ja, mehr oder weniger. Noch einiges ist in der alten kleinen Wohnung und viele Kisten sind auch noch nicht ausgepackt. Also noch ziehmliches Chaos. Vorallem aus Katzensicht.
Es begann im Prinzip schon vor fast einem Jahr. Da lernte ich meinen Lebendsgefährten kennen. Jessy, sonst Männerfeindlich, liebte ihn von Anfang an. Somit grünes Licht von der Göttin.

War Jessy schon vom Einzug der Panzerträger nicht besonder begeistert - sowas seltsames sollte mit ihr zusammen leben, welche Frechheit. - Wurde es nun für sie Stress pur.
Kisten wurden gepackt und die ersten Möbelstücke verschwanden auf einmal. Und ihr Personal hatte dann auch noch die Dreistigkeit nur noch zum Schlafen nachhause zu kommen. Das die so schnell arbeiteten und bis zur Erschöpfung renovierten, damit sie bald mit gehen konnte, wusste sie ja nicht und wenn hätte sie sicher ihre Meinung dazu gehabt.

Die Göttin wurde zunehmen säuerlich und zeigte uns auch schon mal mit Zähnen und Krallen was sie von unserem Ungehorsam hielt. Und wenn wir dann dochmal länger da waren, umschmeichelte sie uns und ließ uns nirgends mehr alleine hingehen. Alle Schränke und Kisten wurden überprüft und oft mit einem sichtlich empörten Mau komentiert.
Dann war es soweit. Wir entschossen uns egal was kam, alles rüberzuschaffen was wir brauchten um Jessy mitnehmen zu können und selbst dort zu schlafen. Von morgends 8.00h bis abends 21.00h schafften wir alles rüber und bauten auch gleich Jessy`s Kratzbäume auf. Sie sollte sich ja wohl fühlen. Jessy fand das alles, verständlicherweise, nicht witzig. Sie erkundete kriechend ( der Bauch streifte über den Boden- Fegen musste ich dann nicht mehr.

Ihr fragendes und etwas klägliches Miau klang fast so als weine sie. Doch dann, plötzlich begann sie sich aufzurichten und schritt einer Göttin gleich jeden Raum ab. Jede Ecke wurde genaustens geprüft und bestand den Göttinencheck.


Hatte sie sich dann langsam damit abgefunden das sie nun hier leben sollte. (eine Katze weiß mehr Platz durchaus zu würdigen) tat ihr Personal etwas ungeheuerliches. Sie holten eine andere Katze mit ins Haus.
Dazu ist zu sagen, das diese Katze in stattlicher Kater von fast 11 Jahren ist und durch den Tod meiner Oma zur Weise wurde. Seit fast 4 Monaten lebte er im Übergangs/Notquartier und wartete schon darauf das wir ihm ein neues Zuhause geben. Was bisher durch die kleine Wohnung ja nicht möglich war. Nun kam er in das Reich was Jessy nun als das ihre begann zu akzeptieren.
Also ein Rotweiler könnte sich von ihrem Knurren noch etwas abschauen.

Der Kater hingegen, getauft auf den Namen Mauzi -auch wenn er eher wie Garfield aussieht ( bis auf das graugetigerte Fell) war von Jessy´s Gebahren überhaupt nicht beeindruckt. Er misachtete sogar ihre schlechten Manieren. - Also, Anstarren ist nun wirklich das Unhöflichste was es in der Katzenetikette gibt - stattdessen erkundete er im gemässigten aber würdevollem Gang das Haus. Ständig einen knurrenden und spuckenden Federbusch hinter sich, schritt er alles ab und beachtete Jessy nicht im geringsten.
Ich konnte mir nicht verkneifen zu ihr zu sagen:" Jessy, du machst dich gerade etwas lächerlich. Merkst du das eigendlich?" was diese natürlich ignorierte.

Auch am nächsten Tag war es uns so als hääten wir eine Katze gegen einen Hund eingetauscht. Sobald der kater sich irgendwo sehen ließ drang ein knurren aus Jessys Kehle das ich zweimal hinsah um zu überprüfen das das wirklich immer noch die schlanke kleine Katze war.

Das Beste an der Sache war das sie ihn aber auch nie in Ruhe lassen konnte. Er lag im Wohnzimmer mitten auf dem Teppich. Sie kam rein, auf dem Weg zu Küche, sah ihn und stockte. Nun sollte man meinen das sie, da sie ja Angst vor ihm hatte, ihn meiden würde. Mitnichten. Sie schlich auf ihn zu und ließ uns am vollem Specktrum ihrer Stimme teilhaben, als sie ihn mit einem langen Knurren bedachte. Seine Reaktion? Nichts, Nada. Er sah kurz zu ihr hin, rollte sich dann zusammen und drehte den Kopf von ihr weg um weiter zu schlafen. Wir mussten uns echt das Lachen verkneifen.

Am darauffolgenden Tag lag Mauzi wieder im Wohnzimmer auf dem Teppich, in der Nähe der Heizung. - er wird ja nicht jünger und weiß ein warmes Plätzchen sehr zu schätzen - Da kommt Jessy ins Wohnzimmer und steht starr vor ihm. Im Zeitlupentempo beginnt der Schwanz zu wachsen. Und Mauzi? Der sieht sie an und schnurrt!! Jessys Schwanz wird wieder schmaler um dann plötzlich explosionsartig wieder zu wachsen. Und das Fauchen das aus ihrer Kehle drang klang eher empört als agressiv. - Wie kann er es auch wagen sie beruhigen zu wollen, Frechheit!

Fotos folgen, versprochen!
